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Nationalparke, Naturtourismus und demographischer Wandel in Deutschland:Potenzielle Effekte auf Frequentierung, Strukturen und raumzeitliche Bewegungsmuster von Besuchern

Antragsteller Professor Dr. Hubert Job
Fachliche Zuordnung Humangeographie
Förderung Förderung von 2013 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 250007070
 
Die duale Zielstruktur von Nationalparken, einerseits den Schutz der Natur und andererseits auch das Erholungserleben der Bevölkerung zu sichern, erfordert ein gezieltes Management der Besucherströme in den Gebieten. Derartige Maßnahmen sind jedoch nur erfolgreich, falls sie sich an den Spezifika unterschiedlicher Nachfragegruppen orientieren. Wesentlicher Treiber einer sich verändernden Nachfrage nach landschaftsbezogener Erholung in Nationalparken wird in Deutschland in den kommenden Jahren der demographische Wandel sein. Ziel eines ersten Forschungsschrittes ist es, die Auswirkungen des demographischen Wandels auf Besucherzahl und -struktur der 14 deutschen Nationalparke zu prognostizieren. Diese Prognose basiert auf den Einzugsgebieten der Nationalparke, der Bevölkerungsvorausberechnung für die Quellgebiete, sowie einer Prognose grundlegender Reiseparameter aus den Längsschnittdaten der Reiseanalyse. Darauf aufbauend wird im Nationalpark Berchtesgaden untersucht, wie sich die raumzeitlichen Bewegungsmuster von landschaftsbezogenen Erholungssuchenden darstellen, ob Unterschiede zwischen einzelnen Altersgruppen zu beobachten sind, bzw. wo Altersgrenzen liegen, ab welchen sich signifikante Unterschiede in den raumzeitlichen Bewegungsmustern zeigen. Die Aufnahme der Bewegungsmuster erfolgt in hoher räumlicher und zeitlicher Auflösung mit GPS-Datenloggern, zugleich werden mit Hilfe des Fragebogens personen- und aufenthaltsbezogene Daten erhoben. Letztere Daten, insbesondere die Wahrnehmung von Restriktionen (Constraints) der Erholungssuchenden, werden in einem dritten Forschungsschritt daraufhin untersucht, inwiefern sie systematisch mit dem Alter variieren und wie sie das räumliche Verhalten von Besuchern beeinflussen. Ziel ist es, zu einer ersten Einschätzung zu gelangen, wie sich die räumlichen Bewegungsmuster mit den demographischen Rahmenbedingungen verändern. Das große Potential des GPS-Trackings und der GIS-Analysen im naturtouristischen Kontext zeigt sich in einer vermehrten Anwendung dieser innovativen Methode in den letzten Jahren. Eine methodische Zielsetzung des Forschungsvorhabens besteht darin, bestehende Verfahren in einen Gebirgskontext zu übertragen und Möglichkeiten einer Automatisierung im Bereich der Datenanalyse aufzuzeigen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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