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Erythropoiesis and P. falciparum sequestration in severe malarial anemia

Fachliche Zuordnung Hämatologie, Onkologie
Förderung Förderung von 2006 bis 2010
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 25064051
 
Erstellungsjahr 2010

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Die schwere Malariaanämie ist eine häufige Komplikation der Malaria deren Pathophysiologie bisher nicht bekannt ist. Es gibt eine Vielzahl von Hypothesen, die sich zum Teil wiedersprechen und allesamt auf wenigen Daten basieren. Das beantragte Projekt wurde durchgeführt um die Hypothesen zur Malariaanämie beim Menschen zu prüfen und durch explorative Analysen neue Hypothesen zu generieren. Die Basis für die Arbeiten war eine Fallkontrollstudie, die am Albert Schweitzer Krankenhaus in Lambaréné, Gabon durchgeführt wurde. Wir konnten zeigen, dass die Erythrophagozytose stark erhöht ist und möglicherweise eine zentrale Rolle bei der Entstehung der Malariaanämie spielt. Die Arbeiten zu diesem Teil konnten bereits publiziert werden. Die Analyse der Erythrothropoesedaten zeigt, dass die meisten Modelle, die in anderen Organismen entwickelt wurden die Pathophysiologie der Malariaanämie nicht ausreichend gut beschreiben. Dazu haben insbesondere longitudinale Daten der Retikulozytendaten und die qualitative Analyse von Knochenmarksproben beigetragen. Interessanterweise konnten wir außer einer Parasiten-Sequestrierung bei den Patienten keine Unterschiede zwischen den Parasitenpoulationen in den einzelnen Gruppen messen. Möglicherweise liegt das an den relativ niedrigen Parasitämien und den damit verbundenen methodischen Schwierigkeiten. Zusammenfassend zeigen die Daten der Studie, dass die Malariaanämie ein komplexer Prozess ist, der sich nur bedingt durch Tiermodelle abbilden lässt. Aufbauen auf den Ergebnissen der explorativen Analyse der Studie werden weiterführende Studien geplant um die Ergebnisse zu validieren. Wir hoffen nach diesen konfirmatorischen Studien interventionelle Studiendesigns entwickeln zu können, die zum Ziel haben das Management der schweren Malariaanämie verbessern.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • New method to quantify erythrophagocytosis by autologous monocytes. Cytometry 2007, Apr;71(4):258-64
    Fendel R, Mordmüller B, Kreidenweiss A, Rudat A, Steur C, Ambrosch C, Kirstein M, Berdel WE, Kremsner PG, Brandts C
  • „Deskriptive und funktionelle Untersuchungen der Erythropoese bei der Plasmodium falciparum Malaria", 2007, Universität Münster
    Iris Apelmann
  • „Immunopathophysiologie der Plasmodium falciparum Infektion“, 2009, Eberhard Karls Universität Tübingen
    Rolf Fendel
  • „Transkriptionelle Analyse der Erythropoese bei der schweren Malariaanämie infolge Plasmodium falciparum Infektion“, 2009, Universität Münster
    Bettina Ruehe
  • Hemolysis is associated with low reticulocyte production index and predicts blood transfusion in severe malarial anemia. PLoS ONE 2010, Apr 6;5(4):e10038
    Fendel R, Brandts C, Rudat A, Kreidenweiss A, Steur C, Appelmann I, Ruehe B, Schröder P, Berdel WE, Kremsner PG, Mordmüller B
 
 

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