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Merkmalsaffigierung: Die Morphologie phonologischer Merkmale

Fachliche Zuordnung Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft, Experimentelle Linguistik, Typologie, Außereuropäische Sprachen
Förderung Förderung von 2013 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 251719549
 
Erstellungsjahr 2019

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das zentrale Ergebnis des Projekts ist, in Einklang mit der Ausgangshypothese, dass Merkmalsaffixe sich tatsächlich weitgehend (etwa in ihren Linearisierungseigenschaften und in ihrem Potential für Allomorphie), wie segmentale Affixe verhalten. Empirisch hat das Projekt allerdings dabei – abweichend von der ursprünglichen Planung – einen stärkeren Fokus auf morphophonologische, als auf rein morphologische Faktoren gelegt, um der im Projektverlauf gewonnenen Erkenntnis Rechnung zu tragen, dass multiple Merkmalsaffigierung, die für viele morphosyntaktische Fragestellungen entscheidend gewesen wäre, in einzelnen Wortformen empirisch zu selten ist, um darüber typologisch fundierte, belastbare Aussagen machen zu können. Wichtige weitere Ergebnisse sind die Dokumentation der Tatsache, dass sich die Eigenschaften von Merkmalsaffixen für schwebende phonologische Merkmale generalisieren lassen, die nicht im klassischen Sinn Merkmalsaffigierung darstellen (z.B. exzeptionelle Phonologie und lexikalische Stämme, die Mutation an Affixen auslösen) und die Herausarbeitung von komplexen Alternationen zwischen merkmalsveränderender und segmentaler Affigierung. Theoretisch hat das Projekt zum ersten Mal in grösserem Umfang den Nutzen subtonaler Repräsentationen für die Modellierung von Ton-Affigierung und von gradienten symbolischen Repräsentationen für die Merkmalsaffigierung insgesamt herausgearbeitet. Das wesentliche praktische Ergebnis des Projekts ist die Schaffung der ersten umfassenden und typologisch ausgewogenen Datenbank für Merkmalsaffixe mit über 500 Einträgen.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • (2014) Generalised Mora Affixation and Quantity-Manipulating Morphology. Phonology 31:463-510
    Zimmermann, E. & Trommer, J.
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1017/S0952675714000220)
  • (2014) Moraic Prefixes and Suffixes in Anywa. Lingua 140:1-34
    Trommer, J.
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1016/j.lingua.2013.11.003)
  • (2015) Moraic Affixes and Morphological Colors in Dinka. Linguistic Inquiry 46(1):177-112
    Trommer, J.
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1162/LING_a_00176)
  • (2015) Päri Consonant Mutation as Defective Root Node Affixation. In: Chuck Cairns & Eric Raimy (eds.) The Segment in Phonology and Phonetics. London, Wiley Blackwell 283-313
    Trommer, J.
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1002/9781118555491.ch14)
  • (2015) Templates as Affixation of Segment-Sized Units: The Case of Southern Sierra Miwok. In: Eric Raimy and Charles E. Cairns (eds.) The Segment in Phonetics and Phonology, Wiley- Blackwell, 314-336
    Zimmermann, E.
    (Siehe online unter https://doi.org/10.3765/bls.v38i0.3353)
  • (2017) An Argument for Subtonal Features: Floating Tones in two Otomanguean Languages. Acta Linguistica Academica 64:619–656
    Zimmermann, E.
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1556/2062.2017.64.4.5)
  • (2017) Morphological H-Tones in Macuiltianguis Zapotec. In: Jessica Kantarovich, Tran Truong, and Orest Xherija (eds.) Proceedings of CLS 52, Chicago Linguistic Society, Chicago, 527-541
    Zimmermann, E.
  • (2017) The Power of a Single Representation: Morphological Tone and Allomorphy. Morphology 26:269-294
    Zimmermann, E.
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1007/s11525-015-9276-x)
 
 

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