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Fluoreszenz-aktivierter Zellsortierer (FACS)

Fachliche Zuordnung Agrar-, Forstwissenschaften und Tiermedizin
Förderung Förderung in 2014
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 252165161
 
Erstellungsjahr 2018

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das Institut für Immunologie der FU Berlin erforscht auf zellulärer und molekularer Ebene welche Immunantworten gegen parasitische Nematoden initiiert, amplifiziert und moduliert werden. Aktuelle Arbeiten unserer Gruppe beleuchten zB. eine neue Funktion von Eosinophilen in der Parasiteninfektion. Galten Eosinophile bisher als streng anti-parasitische Effektorzellen, so zeigen unsere Ergebnisse eine neue, Th2-regulierende Funktion in den Peyerschen Plaques infizierter Tiere für die Aufrechterhaltung lokaler B-Zell vermittelter IgA-Level. Zudem untersucht das Institut für Immunologie Immunevasionsmechanismen von Nematoden und deren translationalen Einsatz als immunregulierende Komponenten. Hier konnten wir wesentlich dazu beitragen immunmodulatorische Wechselwirkungen zwischen Parasiten und Makrophagen/Monozyten aufzuklären, und die therapeutische Anwendung von Helminthenproteinen in präklinischen Krankheitsmodellen zu validieren sowie erstmalig die Entstehung von gewebespezifischen Th2-Gedächtniszellen in der Nematodeninfektion beschreiben. Einen neuartiger Hybrid-T-Zell-Phänotyp – die Th2/1 Hybride - wurden vom Institut für Immunologie sowohl in Strongyloides stercoralis infizierten Patienten, als auch im Nagermodell beschrieben und charakterisiert. In sehr unterschiedlichen Ansätzen konnten wir auch zum Rollenverständnis von Nematoden in der Koinfektion beitragen und zeigen, dass Nematoden-induzierte und Ektoparasitär-induzierte Th2 Antworten zwar kumulieren, in Summe aber nicht die Empfänglichkeit von zeckenübertragenen Erkrankungen wie zB. B. afzelii fördern. Im Gegenzug zeigen unsere Daten deutlich, dass die Ausprägung von Nematoden-spezifischen Th2 Antworten wiederum stark vom Koinfektionskontext abhängt und durch klassische Th1 Erreger wie Toxoplasma gondii in Th1 Richtung umgelenkt werden. Der Einsatz des Fluoreszenz-aktivierter Zellsortierer (FACS) für die o.g. Publikationen war maßgeblich an der Analyse Nematoden-induzierter T-Zellpopulationen und myeloider Zellpopulationen, dem Anreichern modulierter Zellpopulationen vor Transfer oder Charakterisierung und der Re-Analyse von transferierten Immunzellen beteiligt. Das Institut für Virologie beschäftigt sich vorrangig mit der Analyse und Charakterisierung von Virulenzfaktoren sowohl tier- als auch humanmedizinisch relevanter Viren mit Fokus auf verschiedene Herpesviren. Speziell für Herpesviren untersucht das Institut derzeit diverse Faktoren, die an der Virusreplikation und Integration in das Wirtsgenom beteiligt sind. Für onkogene Herpesviren (Marek’s disease virus) konnten wir kürzlich ein neues in vitro Infektionsmodell etablieren, dass die Lebensdauer von B-Zellen als Virus-Zielzelle in Kultur erheblich steigert und damit auch die Viruspassage an T-Zellen zulässt. Grundsätzlich ist in o.g. Projekten die Unterscheidung zwischen infizierten und nicht-infizierten Zellen (mit Hilfe fluoreszenzmarkierten Viren) maßgeblich und deren reine Sortierung über einen Fluoreszenzaktivierter Zellsortierer entscheidend.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • 2014. Brugia malayi microfilariae induce a regulatory monocyte/macrophage phenotype that suppresses innate and adaptive immune responses. PLoS NTD, 8:e3206
    O’Regan, N.L, S. Steinfelder, G. Venugopal, G.B. Rao, R. Lucius, A. Srikantam, S. Hartmann
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1371/journal.pntd.0003206)
  • 2015. In vitro model for lytic replication, latency and transformation of an oncogenic alphaherpesvirus, PNAS
    Schermuly J., A. Greco, S. Härtle, N. Osterrieder, B. B. Kaufer, and B. Kaspers
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1073/pnas.1424420112)
  • (2016) Binding of alphaherpesvirusglycoprotein H to surface α4β1- integrins activates calcium-signaling pathways and inducesphosphatidylserine exposure on the plasma membrane. MBio. 6(5):e01552-15
    Azab W, Gramatica A, Herrmann A, Osterrieder N
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1128/mBio.01552-15)
  • 2016. Eosinophils are required to suppress Th2 responses in Peyer’s patches during intestinal infection by nematodes. Mucosal Immunology
    Strandmark, J., S. Steinfelder, C. Berek, A. Kühl, S. Rausch, S. Hartmann
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1038/mi.2016.93)
  • 2016. Susceptibility to ticks and lyme disease spirochetesis not affected in mice coinfected with nematodes. Infection and Immunity, 84: 1274-1286
    Maaz, D., S. Rausch, D. Richter, J. Krücken, A.A. Kühl, J. Demeler, J. Blümke, F.R. Matuschka, G. von Samson-Himmelstjerna, S. Hartmann
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1128/IAI.01309-15)
  • 2016. The telomeric repeats of human herpesvirus 6A (HHV-6A) are required for efficient virus integration. PLoS Pathogens
    Wallaschek N., A. Sanyal, F. Pirzer, A. Gravel, Y. Mori, L. Flamand, B. B. Kaufer
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1371/journal.ppat.1005666)
  • (2017). Long term stability and infectivity of herpesviruses in water. Sci Rep. 7:46559-46571
    Dayaram A, Franz M, Schattschneider A, Damiani AM, Bischofberger S, Osterrieder N, Greenwood AD
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1038/srep46559)
  • 2017. Intestinal helminth infection induces highly functional resident memory CD4+ T cells. Eur. J. Immunol., 47:353-363
    Steinfelder, S., S. Rausch, D. Michael, A. A. Kühl, S. Hartmann
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1002/eji.201646575)
  • 2017. Pathogen-reactive T helper cell analysis in the pig, Frontiers in Immunology
    Ebner, F., P. Schwiertz, S. Steinfelder, R. Pieper, J. Zentek, N. Schütze, C. G. Baums, G. Alber, P. Geldhof, S. Hartmann
    (Siehe online unter https://doi.org/10.3389/fimmu.2017.00565)
  • 2017. Th2/1 hybrid cells occurring in murine and human strongyloidiasis share effector functions of Th1 cells, Frontiers in Cellular and Infection Microbiology
    Bock, C.N., S. Babu, M. Breloer, A. Rajamanickam, Y. Bhootra, M.-L. Brunn, A. A. Kühl, R. Merle, M. Löhning, S. Hartmann, S. Rausch
    (Siehe online unter https://doi.org/10.3389/fcimb.2017.00261)
 
 

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