Detailseite
Projekt Druckansicht

Ausgestellte Musik. Untersuchungen zur Vermittlung und Rezeption von musikalischen Themen im Museum.

Fachliche Zuordnung Musikwissenschaften
Förderung Förderung von 2014 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 252763169
 
Erstellungsjahr 2018

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das Projekt „Ausgestellte Musik" widmete sich Ausstellungen zu musikalischen Themen hinsichtlich ihrer Konzeptionen und Rezeptionsmöglichkeiten. Besucht wurden zahlreiche Museen unterschiedlicher Ausrichtungen in verschiedenen europäischen Ländern. Ziel war es zunächst, musikalische Themen und ihre Präsentationsweisen museumsanalytisch zu erschließen. Dabei ging es vornehmlich um die Frage, inwieweit sich Ausstellungelemente nachvollziehbar zu musealen Narrativen verbinden. Ein besonderes Augenmerk galt dem jeweiligen Umgang mit klingender Musik und ihrer möglichen Integration ins museale Narrativ. Weiterhin wurden Intentionen, Konzepte und Realisierungsprozesse in Zusammenarbeit mit Kurator(inn)en und anderen Verantwortlichen dokumentiert. Schließlich wurde untersucht, wie Besucher(innen) mit ihren individuellen Voraussetzungen Präsentationen oder einzelne ihrer Teile ergründen. In Musikausstellungen lassen sich vielfältige Inhalte analytisch herleiten. Ausstellungselemente erweisen sich in der Regel als Teile übergeordneter Narrative. Hinsichtlich der Darstellungsweise finden sich Präsentationen, die auf vielfältige Rezeptionsaktivitäten zielen, verbunden mit einer gewissen Offenheit des musealen Narrativs. In anderen Ausstellungen dominieren Texttafeln und Audioguide-Beiträge, sodass die Inhalte unzweideutig vermittelt werden und Exponate weitgehend als Illustrationen dieser Texte fungieren. Die meisten Ausstellungen reihen sich in einem Kontinuum zwischen diesen beiden Präsentationsweisen ein. Klingende Musik wird in nahezu allen Ausstellungen präsentiert, entweder durch Beschallung oder mittels interaktiver Stationen. Bisweilen ist sie in die museale Erzählung integriert. Zielgruppen werden in Abhängigkeit von Ausrichtung und Standort der jeweiligen Museen unterschiedlich benannt. Generell bemühen sich viele Kurator(innen) um ein ausgewogenes Verhältnis der Vermittlung von Wissen, Emotionen und Unterhaltung. Unterschiede kuratorischer Konzeptionen ergeben sich aufgrund von Zielgruppen, persönlichen Vorstellungen und in Abhängigkeit von thematischen Ausrichtungen der Häuser sowie der zur Verfügung stehenden Sammlungen. Das Publikum von Musikausstellungen ist heterogen. Dennoch fällt auf, dass - weitgehend unabhängig von der Ausrichtung der Museen - eine Mehrheit der Besucherinnen und Besucher musikalisch gebildet ist und das Museum als Lernort versteht. Wenngleich eine Affinität für Multimedia und Interaktivität zu verzeichnen ist, wird dennoch vielfach eine objektorientierte Ausstellung nachgefragt. Dabei spielt nicht zuletzt das auratische Moment eine wichtige Rolle, verbunden mit der Erwartung, authentische Exponate vorzufinden.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • (2015): „Text und Ton. Aspekte der Betextung in einer Musikausstellung". In: Archiv Humboldt Lab Dahlem (2012 - 2015)
    Elisabeth Magesacher
  • (2016): „Musikausstellungen - Museumsanalytische und ethnographische Untersuchungen". Beitrag zur Jahrestagung der Gesellschaft für Musikforschung Halle/Saale 2015 - „Musikwissenschaft: die Teildisziplinen im Dialog"
    María del Mar Alonso Amat und Andreas Meyer
  • (2017): „Cultural Memory and the Exhibition of Musical Instruments. A Textual Approach". In: Susanne Ziegler, Ingrid Äkesson, Gerda Lechleitner, Susana Sardo (Hrsg.): Historical Sources of Ethnomusicology in Contemporary Debate. Newcastle upon Tyne: Cambridge Scholars Publishing. 170-181
    Andreas Meyer
  • „Lesarten und Konzepte: Untersuchungen zur musealen Erzählung in Musikausstellungen." In: Andreas Meyer (Hrsg.): Musikausstellungen - Intention, Realisierung, Interpretation. Ein interdisziplinäres Symposium. Hildesheim: Georg Olms Verlag 2018. 33-54
    María del Mar Alonso Amat, Elisabeth Magesacher und Andreas Meyer
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung