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Einfluss kognitiver Defizite auf das System der absteigenden Schmerzhemmung (KODAS)

Fachliche Zuordnung Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung Förderung von 2014 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 253063096
 
Patienten mit einem Fibromyalgiesyndrom (FMS) leiden neben chronischem Ganzkörperschmerz überwiegend an Gedächtnisstörungen. Eine Schmerzreduktion, z. B. mittels kognitiver Ablenkung, geht üblicherweise mit einer erhöhten Aktivität des frontalen Kortex, des ACCs und Arealen des Hirnstamms (periaquäduktales Grau und rostrale ventromediale Medulla) einher. Dies zerebrale System einer absteigenden Schmerzhemmung (DPMS) moduliert somit auf Rückenmarksebene die Verarbeitung akuter und chronischer Schmerzen. Neben Hemmung der Schmerztransmission kann ebenfalls eine Sensibilisierung und resultierende Schmerzsteigerung (= Faszilitation) erfolgen. Es konnten bei Patienten mit FMS mittels neurobiologischer Bildgebung strukturelle und funktionelle Veränderungen in den genannten Hirnarealen als Hinweis auf eine Störung des DPMS gezeigt werden. Ebenso zeigten sich Hinweise auf funktionelle Veränderungen in für kognitive Aufgaben notwendigen Hirnarealen, die teilweise mit den für die Schmerzverarbeitung notwendigen Hirnarealen überlappen. Somit scheint ein gestörtes Zusammenspiel zwischen Kognition und Schmerzverarbeitung mittels DPMS zur Chronifizierung von Schmerzen beizutragen. Durch die Inanspruchnahme der für die Schmerzverarbeitung notwendigen Hirnareale könnten somit weniger Ressourcen für die Durchführung exekutiver Aufgaben bereitstehen und kognitiven Einbußen bedingen. Umgekehrt führen kognitive Defizite zu einem erhöhten Kompensationsbemühen und stärkeren Inanspruchnahme der zugehörigen Hirnareale und diese sind somit bezüglich ihrer Funktionalität im Rahmen der Schmerzreduktion einschränkt. Im geplanten Studienvorhaben werden neben neuropsychologischer Untersuchung mittels fMRT die Aktivierungsmuster und funktionellen Konnektivitäten der für beide Funktionssysteme (Kognition, Schmerzmodulation) hauptverantwortlichen Hirnareale untersucht sowie zusätzlich mögliche hirnstrukturelle Veränderungen beider Funktionssysteme geprüft. Anhand der Ergebnisse könnte besser verstanden werden, wie kognitive Einbußen Einfluss auf das DPMS haben und zur eingeschränkten Schmerzhemmung führen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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