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Modellbasierte Restrukturierung von Fabriken (ReFa)
Antragsteller
Professor Dr.-Ing. Peter Nyhuis
Fachliche Zuordnung
Produktionssystematik, Betriebswissenschaften, Qualitätsmanagement und Fabrikplanung
Förderung
Förderung von 2014 bis 2016
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 253072601
Im Rahmen einer Fabrikplanung werden in der Phase der Strukturplanung die technischen und sozialen Elemente der Fabrik sowie deren Beziehungen definiert. Hierbei werden bspw. über die Wahl der Fertigungssteuerung und der Beschaffungsstrategie die Material- und Kommunikationsflüsse wesentlich gestaltet. Die Struktur einer Fabrik ist jedoch nicht als statisches Objekt anzusehen, sondern ist wechselnden Einflüssen, bspw. einer vom Kunden gewünschten Verkürzung der Lieferzeit, ausgesetzt. In der Folge müssen verschiedene Elemente der Struktur wie der Kundenauftragsentkopplungspunkt oder die Fertigungssteuerung angepasst werden. Die erforderlichen Anpassungen der Strukturelemente und deren Beziehungen können bislang allerdings nur mithilfe von aufwändigen Veränderungsprojekten und nur unzureichend zielkonform umgesetzt werden. Existierende Ansätze zur Anpassung der Struktur beschränken sich zum einen auf eine zu grobe Darstellung der Fabrikstruktur und vernachlässigen zum anderen die Auswirkungen von möglichen Veränderungen auf die gesamte Fabrikstruktur. In dem beantragten Projekt soll daher nicht nur die Fragestellung beantwortet werden, wie sich Veränderungen auf einzelne Strukturelemente auswirken, sondern auch, welchen Einfluss Veränderungen auf Elementbeziehungen und insbesondere auf die gesamte Fabrikstruktur haben. Darüber hinaus soll erarbeitet werden, wie die daraus resultierenden und notwendigen Strukturanpassungen antizipiert werden können. Dafür werden u. a. ein Beschreibungsmodell für die Fabrikstruktur sowie eine exemplarische Sammlung möglicher Anpassungsmaßnahmen, mit denen auf Veränderungen reagiert werden kann, erarbeitet. Zudem wird ein Wirkmodell aufgebaut, mithilfe dessen die notwendigen Anpassungen der Fabrikstruktur erkannt und umgesetzt werden können.Durch die zu entwickelnden Modelle können die erforderlichen Strukturanpassungen in der Fabrik nicht nur ermittelt, sondern auch geeignete Maßnahmen abgeleitet und umgesetzt werden. Die Anpassung der von der Restrukturierung betroffenen Elemente wird durch die Modelle methodisch unterstützt, was eine Verringerung der Abhängigkeit der Ergebnisqualität von der Erfahrung des Planers zufolge hat. Mögliche Störungen, die zu Verzögerungen im Anlauf einer Fabrik nach einer Restrukturierung und somit zu Umsatzausfällen oder erheblichen Fehlerbehebungskosten führen, können auf diese Weise drastisch reduziert und teilweise sogar vermieden werden. Nicht zuletzt führt die modellhafte Darstellung der Fabrikstruktur zu einer deutlich besseren Transparenz und folglich zu einer ressourceneffektiven Durchführung von Strukturanpassungen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen