Adoleszenz in interkultureller Spannung . Israel als prekärer Sozialisationsraum
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Das Projekt widmet sich der Frage, wie die in der Adoleszenz sich erstmals potentiell entfaltende kritische Auseinandersetzung mit der Welt und dem Selbst durch den zuweilen lebensbedrohlichen Palästinakonflikt und die durch diesen entstehende Forderung gesteigerter Loyalität gegenüber der Eigengruppe beeinflusst wird. Die Analysen der in Tel Aviv erhobenen narrativen Interviews mit arabischen und jüdischen Adoleszenten, deren Eltem und peer groups zeigen durchgehend, dass der komplexe interkulturelle Konflikt auf ganz unterschiedliche Weise ein das Leben und die Selbstthematisierung sowohl inhaltlich als auch strukturell beherrschender Sachverhalt ist. Durch die Gespräche und Diskussionen mit führenden Forschern auf dem Gebiet der Entwicklungs- und Sozialisationsforschung war es mir möglich, ein Forschungsprogramm im Hinblick auf mögliche Einwände zu überprüfen; die bestehenden Überlegungen abzurunden bzw. tendenziell zu erweitern sowie auf methodischer Seite Probleme, die vor allem den Bereich der interkulturellen Forschung betreffen, nicht nur zu thematisieren, sondern auch anhand von ,materialgesättigten' Interpretationen zu testen.
Projektbezogene Publikationen (Auswahl)
- (2012), „Eine exemplarische Rekonstruktion der Lebenssituation in Israel seit der zweiten Intifada - Gleichzeitig eine Reflexion zum humanspezifischen Verhältnis von Leben und Tod", in IZPP, Juni 2012
Zizek, Boris/Worch, Benjamin/Fromme, Marie/Zizek, Lalenia
- Kohlberg im Lichte rekonstruktiver Sozialforschung anhand einer Fallstudie zur 23jährigen jüdischen Israelin Sharon, in: Boris Zizek, Detlef Garz, Ewa Nowak "Kohlberg revisited", Rotterdam: Sense 2015
Garz, Detlef/Zizek, Boris