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Transfer einer Interventionsmaßnahme zur Förderung selbstregulierten Lernens in den regulären Unterricht hessischer Grundschulen

Fachliche Zuordnung Allgemeines und fachbezogenes Lehren und Lernen
Förderung Förderung von 2014 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 256173406
 
Erstellungsjahr 2018

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das Forschungsprojekt "Transfer einer Interventionsmaßnahme zur Förderung selbstregulierten Lernens in den regulären Unterricht hessischer Grundschulen" war konzeptionell angelehnt an bereits eine im Schuljahr 2011/2012 durchgeführte Interventionsstudie, die darauf abzielte, ausgewählte Selbstregulationsstrategien an Grundschülerinnen und Grundschüler der dritten und vierten Klassenstufe zu vermitteln. Im Rahmen dieses Vorgängerprojektes wurden sowohl Lern- und Arbeitsmaterialien für Schülerinnen und Schüler sowie für Lehrkräfte entwickelt und evaluiert als auch ein Lehrkräftetraining konzipiert und durchgeführt, das dazu dienen sollte, Lehrkräfte zu Multiplikatoren selbstregulierten Lernens auszubilden. Für das vorliegende Transferprojekt wurde diese Intervention praxisnäher modifiziert und an die Voraussetzungen der zweiten Klassenstufe angepasst. Zur Umsetzung dieses Vorhabens wurde eine enge Kooperation mit dem Staatliche Schulamt Wiesbaden (Hessen) realisiert, das für die Rekrutierung und Fortbildung der teilnehmenden Lehrkräfte verantwortlich war. Die zentrale Aufgabe der Lehrkräfte bestand dabei darin, die Lern- und Arbeitsmaterialien an die Lernvoraussetzungen ihrer Schülerinnen und Schüler entsprechend den spezifischen Anforderungen anzupassen, um diese dann anschließend in ihren regulären Unterricht zu implementieren. Als Projektschulen konnten sechs Grundschulen in Hessen mit insgesamt n = 598 Schülerinnen und Schülern der dritten und vierten Jahrgangsstufe als Interventionsgruppe gewonnen werden, während n = 242 Schülerinnen und Schüler einer Kontrollgruppe angehörten, deren Lehrkräfte nicht an der Intervention teilnahmen. Eine Umsetzung mit Schülerinnen und Schülern der zweiten Klassenstufe konnte nach Rücksprache mit den teilnehmenden Lehrerinnen und Lehrern nicht realisiert werden, da die Materialien zu sehr an das Beherrschen der Schriftsprache gekoppelt waren. Zur Überprüfung der Wirksamkeit der Intervention kamen ein Fragebogen für Schülerinnen und Schüler zum Einsatz sowie Leistungstests, da in Analogie zum Ursprungsprojekt entsprechende Transfereffekte auf die Leistungsmaße Mathematik und Leseverstehen überprüft werden sollten. Entgegen den Erwartungen fand sich kein signifikanter Effekt für die erfassten Selbstregulationsvariablen. Bezüglich der erwarteten Transfereffekte auf die Leistungsdomänen Mathematik und Leseverstehen war die Kontrollgruppe der Experimentalgruppe in beiden Klassenstufe stets überlegen. Diese sehr ernüchternden und zum Vorgängerprojekt widersprüchlichen Befunde verdeutlichen, dass es offensichtlich von enormer Bedeutung zu sein scheint, ob Interventionen von Wissenschaftlern oder von Praktikern durchgeführt werden. Zudem weisen weiterführende explorative Analysen darauf hin, dass die Interventionen, wenn sie von Lehrkräften durchgeführt werden, sehr schulspezifisch angelegt werden. So deuten die explorativen Ergebnisse darauf hin, dass auf Schulebene vereinzelt Effekte gefunden werden konnten, die sich aber über die Schulen hinweg minimierten.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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