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Der Einfluss des Outcomes auf prädiktives Lernen

Antragstellerin Dr. Anna Thorwart
Fachliche Zuordnung Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung Förderung von 2014 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 256632786
 
Menschen (und andere Tiere) lernen automatisch und ohne große Anstrengung über Zusammenhänge zwischen Ereignissen in ihrer Umwelt. Das dadurch erworbene Wissen erlaubt es appetitive und aversive Konsequenzen (Outcomes) von Ereignissen als auch von eigenem Verhalten vorherzusagen und dadurch zu kontrollieren. Das vorliegende Projekt untersucht dabei einen wichtigen, aber häufig übersehenen Aspekt: den Einfluss der Outcomes selbst auf solch prädiktives Lernen. Im Mittelpunkt steht insbesondere die Frage, wie Wissen über die bisherige Vorhersagbarkeit des Outcomes neues Lernen beeinflusst. Nachdem im Vorgängerprojekt ein solcher Einfluss nachgewiesen wurde, steht die Erforschung der dafür verantwortlichen Mechanismen im Mittelpunkt des vorliegenden Projekts. Eine erste Reihe von Experimenten untersucht, ob die Lerneffekte durch Effekte von Vorhersagbarkeit auf die motivationale Bewertung des Outcomes verursacht werden. Eine zweite Reihe fragt, ob die Lerneffekte auf Prozesse des höheren Denkens und Schlussfolgerns zurückzuführen sind. Das Projekt zielt darauf ab, unser Wissen über die grundlegenden psychischen Prozesse, die das Speichern von objektiven Erfahrungen in subjektiven mentalen Repräsentationen steuern, zu erweitern. Insbesondere wird es systematische Verzerrungen in diesen Prozessen ergründen, die zu Ungenauigkeiten in den entstehenden mentalen Netzwerken führen können. Das resultierende Wissen über die verantwortlichen Mechanismen für diese Verzerrungen wird zur Verbesserung der mathematischen Modelle für prädiktives Lernen beitragen, die diese Verzerrungen momentan nur unzureichend erklären können. Weiterhin verknüpft die Forschungsfrage verschiedene Bereiche innerhalb der Psychologie. Die erste Reihe von Experimenten verknüpft die untersuchten Lerneffekte mit motivationalen Prozesse und Effekten im Menschen (z.B. während Wahlverhalten). Die zweite Reihe verknüpft das vorliegende Projekt mit Forschung zu Denkprozessen und wird einen zusätzlichen Beitrag zur Debatte leisten, ob alle Formen menschlichen prädiktiven Lernens auf den gleichen basalen (assoziativen) Lernprozessen beruhen oder ob manches Lernen durch andere Lernprozesse gesteuert wird.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Australien
 
 

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