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Eine Analyse der Lohnungleichheit in Deutschland unter Berücksichtigung von Selektionseffekten

Antragsteller Professor Dr. Martin Biewen, seit 11/2019
Fachliche Zuordnung Statistik und Ökonometrie
Wirtschaftspolitik, Angewandte Volkswirtschaftslehre
Förderung Förderung von 2014 bis 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 256847090
 
Dieses Projekt untersucht den Anstieg der Lohnungleichheit in Deutschland über die letzten Jahrzehnte. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass die Selektion in Beschäftigung Änderungen über die Zeit unterliegt und sich zwischen Gruppen von Individuen unterscheidet. Aufgrund von Faktoren wie Arbeitslosigkeit, allgemein zunehmender Erwerbstätigkeit, steigender Arbeitsmarktpartizipation von Frauen und dem Anstieg von Teilzeitarbeit spielt die Zusammensetzung der Erwerbsbevölkerung eine sehr wichtige Rolle. Dieses Projekt bereinigt Änderungen der Lohnungleichheit im Zeitverlauf und zwischen Bevölkerungsgruppen um Änderungen in den zugrundeliegenden beobachteten und unbeobachteten Charakteristika. Während der bisherigen Projektlaufzeit wurden die Effekte der sich ändernden Zusammensetzung der Erwerbsbevölkerung mit verschiedenen ökonometrischen Methoden analysiert, welche sowohl beobachtete als auch unbeobachtete Charakteristika berücksichtigen: Die Umgewichtungsmethode von DiNardo et al. (1996), der RIF-Regressions-Ansatz von Firpo et. al. (2014) und die Quantilsregression mit Selektionskorrektur für unbeobachtete Eigenschaften aus Albrecht et al. (2009). Die methodische Literatur zu Selektionskorrektur von Lohnverteilungen für unbeobachtete Charakteristika ist noch recht klein, hat sich aber in den letzten Jahren stark (Huber und Melly, 2015, Arellano and Bonhomme, 2016, und D'Hautefoeuille et al., 2017).Der Arbeitsplan des Projekts für die zweite Förderungsphase gliedert sich in fünf Teile: In Teil 2A werden im Detail die methodischen Probleme vertieft, die sich bei der Schätzung von Quantilsregressionen mit Selektionskorrektur ergeben. Hiermit wird die bisherige Arbeit aus der ersten Projektphase erweitert. Dieser Teil des Projekts strebt einen methodischen Beitrag an und wird als methodischer Ausgangspunkt für die empirischen Analysen dienen. In Teil 2B werden Quantilsregressionen mit Selektionskorrektur geschätzt, um eine detaillierte Analyse der Lohnentwicklung über die Zeit hinweg durchzuführen. Als Erweiterung untersuchen wir, warum der Anstieg der Lohnungleichheit im Jahr 2010 zum Erliegen gekommen ist. Wichtig für dieses Teilprojekt ist die Untersuchung der Tauglichkeit unterschiedlicher Datensätze und Instrumentenvariablen. In Teil 2C werden Lohndifferenzen zwischen Geschlechtern analysiert, wobei ebenfalls für Selektion auf Basis von unbeobachteten Charakteristika kontrolliert wird. Teil 2D geht der Frage nach, inwiefern der deutliche Anstieg in der Zahl höherer Bildungsabschlüsse die Qualität der Absolventen und infolgedessen deren Bildungsrenditen beeinflusst hat. Wir überprüfen die Hypothese, dass der Anstieg höherer Bildungsabschlüsse die durchschnittliche Qualität der Absolventen reduziert und dadurch der durchschnittliche Lohnertrag des höheren Bildungsabschlusses abnimmt. In Teil 2E wird der Zusammenhang zwischen Veränderungen in der individuellen Arbeitsmarkthistorie und der Entwicklung von Löhnen analysiert.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
Ehemaliger Antragsteller Professor Bernd Fitzenberger, Ph.D., bis 11/2019
 
 

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