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Arbeitsmarktreformen und die makroökonomische Angebotsseite in kurzer und langer Frist

Fachliche Zuordnung Wirtschaftstheorie
Afrika-, Amerika- und Ozeanienbezogene Wissenschaften
Wirtschaftspolitik, Angewandte Volkswirtschaftslehre
Förderung Förderung von 2014 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 256862396
 
Dieses Projekt führt Forschung aus der ersten Förderungsperiode weiter, die Auswirkungen von Arbeitsmarktreformen auf die kurz- und mittelfristige Dynamik der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung untersucht hat. Die Thematik ist weiterhin von höchster Relevanz, da die Eurozone noch immer mit den Folgen der Staatsschuldenkrise kämpft und strukturelle Reformen unabdingbar sind um zu nachhaltigem Wachstum zurückzukehren.Der erste Teil des Projekts erweitert die Ergebnisse aus der ersten Förderungsperiode, indem es die Rolle von Sozialsystemen und ihrer Finanzierung als potentielles Hindernis für eine Konjunkturerholung untersucht. Ausgangspunkt ist ein Gleichgewichts-Modell mit Arbeitsmarktfriktionen, das die Einhaltung einer ausgeglichenen Haushaltsregel für die Finanzierung der Sozialversicherung vorschreibt. Im Laufe des Konjunkturzyklus führt diese Eigenschaft zu antizyklischen Sozialabgabensätzen und damit zu einer erheblichen, zeitabhängigen Verzerrung in der Wirtschaft. In der ersten Förderungsperiode wurde ein umfangreicher Datensatz von Sozialabgaben-Indikatoren erstellt, der u.a. Steuerklassen und zugehörige Grenzsteuersätze für alle OECD-Mitgliedsstaaten enthält und bald veröffentlicht wird. Erste empirische Befunde sprechen dafür, dass sich Sozialabgabensätze entgegen des Konjunkturzyklus bewegen. Zukünftige Forschung wird im Rahmen eines DSGE-Modells mit Arbeitsmarktfriktionen untersuchen, welche makroökonomischen Effekte dieses antizyklische Verhalten hat.Der zweite Teil des Projekts wird den Fokus auf Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen dem deutschen und dem griechischen Arbeitsmarkt legen und deren Auswirkungen auf den Erfolg von Arbeitsmarktreformen. Diese Schwerpunktlegung wird inspiriert durch die Debatte über die Rolle der Hartz-IV Reformen im "Deutschen Arbeitsmarktwunder." Dazu wird Lohnrigidität in Deutschland in der Zeit von 1993 bis 2010 mit der Hilfe von Mikro-Daten geschätzt, was Aufschluss darüber geben kann, ob die Reformen tatsächlich für den Erfolg ursächlich waren. Im nächsten Schritt wird die gleiche Schätzmethode für griechische Mikro-Daten angewendet um die Vergleichbarkeit der beiden Arbeitsmärkte und die Erfolgswahrscheinlichkeit von Reformen festzustellen. In der letzten Phase des Projekts werden in einem allgemeinen Gleichgewichtsmodell einer Währungsunion die makroökonomischen Effekte von Politiken untersucht, die zum Abbau von Lohnrigidität beitragen.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
 
 

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