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Repräsentative Demokratie: Theorie und Experimente
Antragsteller
Alexander K. Wagner, Ph.D.
Fachliche Zuordnung
Wirtschaftspolitik, Angewandte Volkswirtschaftslehre
Förderung
Förderung von 2014 bis 2017
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 258417644
Dieses Projekt integriert Erkenntnisse aus der Psychologie in den ökonomischen Erklärungsansatz, um politische Prozesse und deren Auswirkungen auf die repräsentative Demokratie besser zu verstehen. Der Antrag kombiniert Elemente der Ökonomik, der Psychologie und der Politikwissenschaften und ist daher thematisch interdisziplinär. Methodisch basiert er auf einem sowohl theoretischen als auch experimentellen Forschungsansatz. Der theoretische Teil untersucht, wie opportunistische, d.h. rationale und auf ihren eigenen Nutzen bedachte Politiker ihr Verhalten ändern, wenn Wähler vergesslich, unaufmerksam oder nur beschränkt vorausschauend sind. Ausgangspunkt ist dabei die Theorie der rationalen Entscheidungen, und die entsprechenden Modelle werden durch psychologisch realistische Annahmen des Wählerverhaltens erweitert. Diese Analyse soll klare und überprüfbare Verhaltenshypothesen liefern, die unter kontrollierten Laborbedingungen experimentell getestet werden können.Das allgemeine Ziel des Antrags ist es, ein empirisch fundiertes Modell des politischen Prozesses zu entwickeln. Dieses Modell soll erklären, unter welchen Bedingungen opportunistische Entscheidungsträger ineffiziente (z.B. populistische) Politiken implementieren. Die daraus resultierenden Erkenntnisse sind nicht nur unter wissenschaftlichen, sondern auch aus anwendungsorientierten Gesichtspunkten wertvoll. Sie sind wissenschaftlich wichtig, weil sie Aufschlüsse zur Robustheit von Modellen mit strikt rationalen Akteuren liefern und uns warnen, wann aus solchen Modellen abgeleitete Empfehlungen mit Vorbehalten zu versehen sind. Aus einer praktischen Perspektive heraus können Einsichten aus diesem Projekt zum Diskurs über die Gestaltung robuster politischer Institutionen beitragen. Solche Institutionen wollen beschränkt rationale Bürger unterstützen bessere Entscheidungen zu treffen und ineffiziente politische Entscheidungen weniger wahrscheinlich machen.
DFG-Verfahren
Forschungsstipendien
Internationaler Bezug
Österreich
Gastgeber
Professor Dr. Jean-Robert Tyran