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Normenemergenz in der Deutschen Gebärdensprache (DGS): Rekonstruktion von Enregisterment-Prozessen in der DGS-Gemeinschaft
Antragstellerin
Dr. Hanna Jaeger
Fachliche Zuordnung
Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft, Experimentelle Linguistik, Typologie, Außereuropäische Sprachen
Förderung
Förderung von 2014 bis 2019
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 258963846
Ziel des vorliegenden Projektes ist es zu bestimmen, welche sprachlichen Mittel Normenemergenz in der Deutschen Gebärdensprache (DGS) indizieren. Darüber hinaus soll erstmalig ermittelt werden, welche Kristallisationspunkte sprachlicher und sozialer Faktoren in der Entstehung standardsprachlicher Normen innerhalb der deutschen Gebärdensprachgemeinschaft eine Rolle spielen. Ungeachtet der Abwesenheit einer kodifizierten Standardnorm in DGS, lassen sich eine Reihe von Faktoren identifizieren, die mit Normenemergenz assoziiert werden. Dazu zählen unter Anderem der stete Ausbau einer Gebärdensprachlehr- und -lerninfrastruktur und eine zunehmende Sichtbarkeit von Modellsprechern und die Verbreitung von gebärdensprachlichen Modelltexten aufgrund neuerer technischer Möglichkeiten der Internet-basierten Transmission visuell-räumlicher Texte. Empirische Daten aus zwei bereits zusammen getragenen Korpora und neue, noch im Rahmen von Fokusgruppen zu erhebende sprachliche und metasprachliche Daten, bilden das Herzstück des beantragten Forschungsprojektes. Die qualitative und quantitative Datenanalyse verbindet Aghas (2005) Konzept des Enregisterment mit Silversteins (2003) Konzept der Indexikalitätsordnung. Durch diesen theoretischen Ansatz wird das Projekt neues Wissen im Bereich der Standardnorm-Emergenzforschung im Bezug auf visuell-gestische Sprachen generieren und dadurch eine neue, empirisch basierte Perspektive zu der Frage beitragen, inwiefern etabliertes Wissen im Bezug auf Standardnorm-Emergenz in natürlichen Sprachen in der Tat modalitätsunabhängig ist.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen