Untersuchung aktiver magmatischer und tektonischer Prozesse an ultralangsamen mittelozeanischen Rücken anhand ihrer Seismizität

• Antragstellerin: Professorin Dr. Vera Schlindwein
• Fachliche Zuordnung: Physik des Erdkörpers
• Förderung: Förderung von 2006 bis 2018
• Projektkennung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 25966553

Die Entstehung ozeanischer Kruste an mittelozeanischen Rücken funktioniert bei ultralangsamen Öffnungsraten anders als von gängigen Theorien, die auf Studien schnellerer Rücken basieren, angenommen. Um einen umfassenden Einblick in die Krustenbildung an ultralangsamen Rücken zu gewinnen, beschäftigt sich die beantragte Nachwuchsgruppe mit den aktiven tektonischen und magmatischen Prozessen dieser Rücken. Mikroerdbeben bilden diese Vorgänge ab, sind aber an den schwer zugänglichen ultralangsamen Rücken kaum untersucht. Die Analyse des größten submarinen Bebenschwarms weltweit in einem aktiven Vulkanzentrum am Gakkel Rükken soll die Funktionsweise untermeerischer Eruptionen bei niedrigen Öffnungsraten beleuchten. Mit der Messung der Mikroerdbeben magmatischer und amagmatischer Segmente des Gakkel Rücken sollen die speziellen Eigenschaften der Seismizität, wie Hypozentren und Herdmechanismen, und ihre Verbindung zu magmatischen, tektonischen und hydrothermalen Strukturen vergleichend untersucht werden. Eine äquivalente Mikroerdbebenstudie am oblique öffnenden Südwestindischen Rücken soll den Einfluss tektonischer Randbedingungen auf die Seismizität beurteilen.

• DFG-Verfahren: Emmy Noether-Nachwuchsgruppen