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Unwillkürliche Verhaltensanpassungen an zeitpunktbezogene Verhaltensanforderungen
Antragsteller
Professor Dr. Joachim Hoffmann
Fachliche Zuordnung
Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung
Förderung von 2006 bis 2012
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 25986711
Jedes Ereignis findet an einem Ort und zu einem Zeitpunkt statt. Ereignisse sind in der Regel nicht zufällig auf Orte und Zeiten verteilt. Verhaltensanpassungen an redundante räumliche Verteilungen sind gut untersucht. Zur Anpassung an zeitliche Verteilungen liegen bislang jedoch kaum Untersuchungen vor. Vor diesem Hintergrund untersucht das Projekt die unwillkürliche Anpassung von Reiz- und Ortserwartungen sowie von Reaktionsbereitschaften an redundante Verteilungen von Reiz-Reaktions Episoden in der Zeit.In vier ersten Experimenten werden Wirkungen von Kovariationen zwischen Zeitpunkten und Reizen bzw. Reaktionen sowie zwischen Zeitpunkten und Orten bei unterschiedlichen Anforderungen untersucht und mit Wirkungen von Orts-Reiz-Kovariationen verglichen. In drei weiteren Experimenten werden Wirkungen unterschiedlicher Verteilungen in der Zeit sowie Interferenzen bei gleichzeitiger Anpassung an zwei Verteilungen untersucht. Dabei wird zwischen der Anpassung von Reizerwartungen und der Anpassung von Reaktionsbereitschaften an kritische Zeitpunkte methodisch unterschieden. In einem achten Experiment wird schließlich die Ausbildung von Erwartungen über den Zeitpunkt, zu dem die Effekte von Aktionen eintreten, untersucht. Wir erwarten verlässliche Befunde zur Fähigkeit des Menschen, Reiz- oder Ortserwartungen und Reaktionsbereitschaften unwillkürlich an kritische Zeitpunkte anzupassen. Es wird darüber hinausgehend untersucht, inwieweit die erhaltenen Daten durch Modelle zur zeitabhängigen Konditionierung (trace conditioning) erklärt werden können. In der Weiterführung des Projektes über die hier beantragten ersten zwei Jahre hinaus wird die weitere Aufklärung der den Anpassungsphänomenen zugrunde liegenden Lernmechanismen im Vordergrund stehen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen