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Emotionsregulation bei der Borderline-Persönlichkeitsstörung: funktional neuronale Korrelate habitueller und instruierter Akzeptanz und Suppression von positiven und negativen Gefühlen
Antragsteller
Professor Dr. Thomas Beblo, seit 9/2014; Privatdozent Dr. Max Töpper
Fachliche Zuordnung
Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Klinische Psychiatrie, Psychotherapie und Kinder- und Jugendspychiatrie
Kognitive und systemische Humanneurowissenschaften
Klinische Psychiatrie, Psychotherapie und Kinder- und Jugendspychiatrie
Kognitive und systemische Humanneurowissenschaften
Förderung
Förderung von 2014 bis 2017
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 260615460
Patienten mit Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS) sind gekennzeichnet durch eine hohe affektive Instabilität, welche sich durch das Erleben schnell wechselnder, intensiver Gefühlszustände äußert. Es wird vermutet, dass die affektive Instabilität durch die Anwendung maladaptiver Emotionsregulationsstrategien wie die Unterdrückung von Gefühlen verstärkt und aufrechterhalten wird. Forschungsergebnisse aus Verhaltensstudien weisen außerdem darauf hin, dass die Unterdrückung emotionalen Erlebens nachfolgend zu einem Rebound-Effekt, d. h. einem paradoxen Anstieg emotionaler Erregung führt. Wahrscheinlich ist, dass derselbe paradoxe Mechanismus auch bei Patienten mit BPS wirksam ist. Im Gegensatz dazu wird davon ausgegangen, dass die Akzeptanz von Gefühlen, wie sie auch in der Dialektisch Behavioralen Therapie der BPS vermittelt wird, positive Effekte auf das emotionale Befinden hat. Es fehlen bislang allerdings Erkenntnisse, wie sich die Unterdrückung und die Akzeptanz von Gefühlen auf neuronaler Ebene bei Patienten mit BPS kurz- und langfristig auswirken. Mittels funktioneller Magnetresonanztomographie (fMRT) gehen wir deshalb der Frage nach, ob emotionale Unterdrückung zu erhöhter Affektintensität bei Patienten mit BPS beiträgt. Wir verwenden hierzu zum einen ein korrelatives Design, bei dem mittels Fragebögen das Ausmaß habitueller Unterdrückung bzw. Akzeptanz von Emotionen bei BPS-Patienten sowie bei depressiven Patienten und gesunden Kontrollpersonen erfasst und dieses mit Hirnaktivierungen in Reaktion auf emotionale (negative und positive) visuelle Stimuli in Verbindung gebracht wird. Zum anderen untersuchen wir die Auswirkungen instruierter Unterdrückung und Akzeptanz von Gefühlen in Reaktion auf emotionale visuelle Stimuli nach Durchführung eines kurzen Emotionsregulationstrainings. Wir erwarten, dass emotionale Unterdrückung im Gegensatz zu Akzeptanz zu einem Rebound-Effekt emotionaler Erregung in (para-) limbischen Hirnregionen führt, welcher bei Patienten mit BPS besonders stark ausgeprägt ist. Die Untersuchungsergebnisse weisen auch wichtige Implikationen für die Therapie der BPS auf.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Ehemalige Antragstellerin
Dr. Nicole Schlosser, bis 9/2014