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Antipsychotische Aktivität von 2-Bromtergurid

Antragsteller Dr. Jan Brosda
Fachliche Zuordnung Kognitive, systemische und Verhaltensneurobiologie
Pharmakologie
Förderung Förderung von 2014 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 260972740
 
Die Schizophrenie ist eine Psychose, die das Leben der Patienten schwer beeinträchtigt und nach wie vor nur unzureichend therapierbar ist. Es werden große Anstrengungen unternommen, neue Arzneimittel zu finden, die antipsychotisch wirksam und nebenwirkungsarm sind. Die Ergebnisse von in vitro und in vivo Studien unserer Gruppe lassen vermuten, dass 2-Bromtergurid ein atypisches Antipsychotikum der zweiten oder möglicherweise dritten Generation mit verbesserter Wirkung auf Negativsymptome und kognitive Defizite der Schizophrenie sein könnte. Die Verbindung erwies sich als partieller Agonist mit geringer intrinsischer Aktivität an Dopamin D2Short-Rezeptoren und als potenter Antagonist an D2Long-Rezeptoren. Darüber hinaus zeigte 2-Bromtergurid hohe antagonistische Aktivität an Serotonin 5-HT2A-Rezeptoren und alpha2C-Adrenozeptoren sowie eine geringe Aktivität zu Histamin H1-Rezeptoren. In vivo offenbarte 2-Bromtergurid eine antidopaminerge Aktivität ohne ein kataleptisches Potential aufzuweisen. Ziel des Projekts ist, die funktionelle Relevanz des Rezeptorbindungsprofils von 2-Bromtergurid in vivo zu vervollständigen. Des Weiteren soll die antipsychotische Wirkung in präklinischen Verhaltenstests hoher Validität wie der konditionierten Vermeidungsreaktion und der Präpulsinhibition der akustisch ausgelösten Schreckreaktion gezeigt sowie der Effekt von 2-Bromtergurid auf Tiermodelle mit Relevanz zur Negativsymptomatik und kognitiven Defiziten untersucht werden. Ex vivo Untersuchungen zur Zunahme der Prolaktinfreisetzung im Blutplasma durch 2-Bromtergurid und Bestimmung der Wirkung auf die c-fos-Induktion im Gehirn als molekularer Marker antipsychotischer Aktivität vervollständigen das Projekt.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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