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Wahrnehmung und Bewertung institutioneller Inkomplementaritäten in Beschäftigungssystem, Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik und betrieblichem Entgeltsystem aus Sicht der Mittelschichten

Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung von 2014 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 261271965
 
Erstellungsjahr 2021

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das Projekt war ein Fortsetzungsprojekt zum Thema Ursachen und Folgen von Statusverunsicherung (umgangssprachlich Abstiegsangst) unter besonderer Berücksichtigung der Mittelschicht. Wir haben in 2016 auf Basis einer offline rekrutierten Stichprobe (Nutzer eines Payback-Dienstleisters) eine CAWI-Erhebung unter n=3072 Erwerbspersonen (Nettostichprobe t1) durchgeführt, die wir in 2017 wiederholt befragt haben (t2). Für 2.390 Befragte liegen jeweils zwei Interviews vor. Im Fortsetzungsprojekt haben wir mit diesen Daten herausgefunden, dass die Statusverunsicherung über beide Zeitpunkte hinweg relativ stabil war: 65 % wiesen keine Änderung auf, rund 20% wiesen eine Abnahme und 15% eine Zunahme von Statusverunsicherung auf. Zudem konnten wir einen Hinweis auf kausale Effekte des Auftretens von objektiven Erwerbsunsicherheiten auf Statusverunsicherung finden. Personen, die von t1 nach t2 mit einer Zunahme von Erwerbsunsicherheiten konfrontiert waren, wiesen auch einen Anstieg von Statusverunsicherung von t1 nach t2 auf. Weiterhin haben wir gezeigt, dass Personen, die über erfolgreiches Coping von Erwerbsunsicherheiten in der Vergangenheit berichteten, zum späteren Erhebungszeitpunkt seltener statusverunsichert waren. Als ein wichtiger sozialer Kontext dieses Copings hat sich die Einbindung in soziale Netzwerke erwiesen. Wir haben Hinweise erhalten, dass Personen, die in hypothetischen Situationen der Arbeitsplatzunsicherheit annehmen, soziale Unterstützung aus ihrem Netzwerk zu erhalten, weniger statusverunsichert sind als Personen mit geringerer Netzwerkeinbindung. Hier haben wir Geschlechterunterschiede und die Rolle des Haushaltskontexts berücksichtigt. Die Ergebnisse zum generellen Coping und der sozialen Unterstützung sind aufgrund des hypothetischen Befragungsdesigns und von Retrospektivfragen aber nicht als Nachweis von kausalen Effekten anzusehen.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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