Detailseite
Projekt Druckansicht

Therapeutische Möglichkeiten zur Behandlung von Osteoporose bedingten Frakturen bei Männern; eine neuartige Strategie der Osteoporose-Therapie mit selektiven Androgenrezeptor-Modulatoren (SARMs)

Antragstellerinnen / Antragsteller Dr. Marina Komrakova; Professor Dr. Stephan Sehmisch
Fachliche Zuordnung Orthopädie, Unfallchirurgie, rekonstruktive Chirurgie
Förderung Förderung von 2014 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 261336384
 
Erstellungsjahr 2019

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Unsere Ergebnisse zeigen, dass die Ostarine-Prophylaxe für die intakten Femora und Wirbel wirksamer ist als bei der Tibiaheilung. Im Gegensatz dazu zeigen Testosteron-Behandlungen einen stärkeren Effekt auf die Knochenheilung. Da das Testosteron durch die Aromatase in Östrogen umgewandelt wird, könnte neben Testosteron auch Östrogen auf die Knochenheilung wirken. Raloxifen, als Östrogenrezeptormodulator bestätigt einen positiven Einfluss auf den Knochen. Bei der Kombinationstherapie beobachtet man einen positiven synergetischen Effekt von Ostarine und Raloxifen auf den Knochen. Ostarine allein oder in Kombination mit Raloxifen wirken der Atrophie des Levator ani Muskels entgegen und erhöhen deren Gewichte auf das Niveau der gesunden NON-ORX Ratten. Allerdings zeigen diese Behandlungen keinen signifikanten Einfluss auf die anderen untersuchten Muskeln (M. Gastrocnemius, M. Longissimus und M. Soleus). Eine Abnahme des Körpergewichts als die Konsequenz der ORX oder der Ral Behandlung korreliert mit der Erniedrigung des Muskelgewichts, der Muskelfasergröße sowie der Kapillar- und Kerndichte in den untersuchten Muskeln. Die weit verbreitete Anwendung des Gewichts des Levator ani Muskels als Indikator für die anabole Wirkung der erforschten Substanzen erscheint daher nicht ausreichend. Eine Erhöhung des Prostatagewichts unter Ostarine-Behandlungen zeigt eine androgene Wirkung von diesem SARM an. Eine Kombinationstherapie mit Raloxifen vermindert die androgene Wirkung von Ostarine auf die Prostata. Zusammenfassend zeigen die erhobenen Daten, dass eine Kombinationstherapie von Ostarine und Raloxifen für die osteoporotischen Knochen eine vielversprechende Wirkung hat. Ob diese Therapie eine präventive Behandlungsmöglichkeit für Osteoporose bei Männern darstellen könnte, soll angesichts der Nebenwirkungen auf das Prostatagewicht und den Hormonhaushalt (erhöhte FSH Level) weiter untersucht werden.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • Der Einfluss des selektiven Androgenrezeptor- Modulators Enobosarm auf die Skelettmuskulatur im Modellorganismus der osteoporotischen Ratte
    D. Henkies
  • 2018. Evaluation of ostarine as a selective androgen receptor modulator in a rat model of postmenopausal osteoporosis. J Bone Miner Metab.
    Hoffmann DB, Komrakova M, Pflug S, von Oertzen M, Saul D, Weiser L, Walde TA, Wassmann M, Schilling AF, Lehmann W, Sehmisch S
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1007/s00774-018-0929-9)
  • Die Auswirkungen des selektiven Androgenrezeptor-Modulators Ostarine® auf die Skelettmuskulatur der orchiektomierten Ratte
    V. Wolgast
  • Die Wirkung des selektiven Androgenrezeptor-Modulators Ligandrol auf das Knochengewebe der Tibia am osteoporotischen Rattenmodell. Dissertation, Georg-August-Universität Göttingen, 2021. VI, 102 S.
    M. Müller-Reiter
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung