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Archivische Findmittel und Quellen: Retrokonversion von handschriftlichen Findmitteln der Landesarchivverwaltung Rheinland-Pfalz zur Überlieferung der Reichs- und Kreisstände, der Ritterschaft und des Adels sowie der pfaltzgräflichen Territorien

Antragstellerin Dr. Elsbeth Andre
Fachliche Zuordnung Frühneuzeitliche Geschichte
Mittelalterliche Geschichte
Förderung Förderung von 2014 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 261399729
 
Erstellungsjahr 2019

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Die Landesarchivverwaltung Rheinland-Pfalz (LAV) hat der historischen Forschung durch das vorliegende Projekt einen reichen Quellenfundus von knapp 37.000 Datensätzen online zugänglich gemacht, der v.a. für Fragestellungen der Landes-, Wirtschafts-, Kultur- und Sozialgeschichte des Mittelalters und der Frühen Neuzeit ergiebig ist. Erschließungsinformationen aus 66 schwer leserlichen handschriftlichen Findbüchern, die zumeist aus dem 19. Jahrhundert stammten, sind nun online greifbar. Die arbeitsintensive Identifizierung und Normalisierung von Orts- und Personennamen trägt ganz wesentlich dazu bei, diese Daten effizient recherchierbar zu machen. Inhaltlich erstreckt sich die Spannweite der Quellen von der Kurpfalz über eine große Anzahl mittlerer und kleiner Territorien bis hinunter auf die Ebene einzelner Grundherrschaften, Güter und Rechte zahlreicher Adelsfamilien. Prozessakten der höchsten kurpfälzischen Gerichtsbarkeit, Akten über den Aufbau eines lutherischen Kirchenwesens in der Kurpfalz im 18. Jahrhundert sind ebenso Bestandteil dieses Quellenfundus wie zahlreiche Weistümer, Belehnungen, Stammbäume, Korrespondenzen, Unterlagen zu Kirchenpatronaten sowie zu Erb-und Rechtsstreitigkeiten. Geographisch bezieht sich das Material auf einen großen Teil des westlichen Deutschland (Rheinland-Pfalz, Saarland, Nordrhein-Westfalen, Hessen, Niedersachen, Baden-Württemberg) sowie auf Luxemburg, Belgien, Frankreich und, in geringem Umfang, auch auf die Niederlande, die Schweiz und Tschechien. Das Projekt wurde im Landeshauptarchiv Koblenz und im Landesarchiv Speyer durchgeführt. Dass der Aufwand aus mehreren Gründen (Zeichenzahl der Datensätze, Aufwand für die Normalisierung von Orts- und Personennamen, Überarbeitung der Klassifikation, Einarbeitungszeit, Überprüfung der Zuordnung zu den Archivaliengattungen Urkunde bzw. Akte/Amtsbuch) das im Antrag zugrunde gelegte Maß überstieg, konnte durch die Anstrengungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie durch die Verschiebung von sieben Findbüchern aus dem Förder- in den Eigenanteil des Projekts aufgefangen werden. Die Anlage und Nutzung einer georeferenzierten Onlinekarte als Hilfsmittel für die Normalisierung von Orts- und Personennamen ist als innovatives Nebenprodukt des Projekts hervorzuheben, dessen weiterer Ausbau und künftige Nutzung sowohl dem Archiv als auch der Forschung zugutekommen wird. Die erstellten Datensätze sind über das „Archivportal für den Südwesten" (http://www.archivdatenbank.lha-rlp.de/) zugänglich und werden auch über das Archivportal D verfügbar gemacht werden.

 
 

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