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GULag-Briefe

Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung von 2014 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 261408071
 
Im Fokus des Projektes GULag-Briefe steht ein bislang kaum in der GULag-Forschung beachteter Aspekt. Die Überlieferung von Briefen Gefangener aus dem GULag bzw. von Angehörigen in den GULag ist außerordentlich spärlich. Daher widmet sich das Projekt zunächst der Akquirierung von bislang unbekannten Briefen. Dies geschieht zum einen durch die systematische Auswertung von persönlichen NKVD-Akten und von Nachlässen in Archiven bzw. Häftlingsorganisationen, zum anderen durch den persönlichen Kontakt zu ehemaligen GULag-Häftlingen bzw. ihren Angehörigen. Durch Recherchen in Russland, Litauen und Deutschland wird angestrebt, ca. 1.000 Briefe zu erschließen. Archivrecherchen und persönliche Überlieferungen ehemaliger GULag-Häftlinge geben einen Einblick in die administrativen Einschränkungen, die Lagerzensur und die äußeren Umstände für die Fertigung der Briefe. Die inhaltliche Analyse widmet sich u. a. den verschiedenen Facetten der Interaktion zwischen Gefangenen und ihren Angehörigen, dem Austausch von hinter und vor dem Stacheldraht gemachten Erfahrungen, der gegenseitigen humanitären Stärkung und materiellen Unterstützung, den thematischen Auslassungen in den Briefen sowie Praktiken der Umgehung zensurbedingter Beschränkungen durch verschlüsselte Inhalte und illegale Briefsendungen. Als Ergebnis der wissenschaftlichen Forschung wird eine ausführlich kommentierte Edition von GULag-Briefen vorgelegt.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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