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Die atmosphärische Deposition der vergangenen 150 Jahre in das Wildseemoor und ihre räumliche Variabilität - Materialidentifizierung anhand von Spurenelementen sowie Osmium- und Bleiisotopenverhältnissen.
Antragsteller
Dr. Michael Brauns; Dr. Gerhard Brügmann
Fachliche Zuordnung
Mineralogie, Petrologie und Geochemie
Förderung
Förderung von 2015 bis 2018
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 261995436
Im DFG Projekt wurde die Variation einer Vielzahl von Spurenelementen und der Bleiisotopensignatur in lebenden Sphagnum Moosen (Mooroberfläche) innerhalb eines Hochmoores und zwischen Hochmooren verschiedener Regionen gezeigt. Die Produktionsrate der Moose hatte dabei einen deutlichen Einfluss auf ihre Akkumulationsrate. Die Ergebnisse der Bleiisotopenuntersuchungen stimmten hervorragend mit denen aus anderen Archiven überein. Basierend auf diesen Resultaten, in Verbindung mit der guten Übereinstimmung der Anreicherungsfaktoren und der Bleiisotopenverhältnisse in drei Bohrkernen aus dem Étang de la Gruère (Schweizer Jura), wollen wir nun die zeitliche und räumliche Variation der atmosphärischen Spurenelementdeposition und der Pb- sowie Os-Isotopenzusammensetzung innerhalb eines Moores für die letzten 150 Jahre quantifizieren. Dazu werden fünf Bohrkerne aus einem Moor (Wildseemoor, Nordschwarzwald), die 1 m lang sind und akkurat datiert werden (14C für die ältesten Torfschichten der Bohrkerne, 210Pb für die obersten ca. 60 cm (letzte 150 Jahre) und 14C Bomb-Pulse für die jüngsten Torfschichten (letzte 50 Jahre)), untersucht und die Akkumulationsraten der Torfe im Verlauf der Zeit miteinander verglichen. Hauptziel ist es herauszufinden, wie genau diese fünf Bohrkerne aus einem Moor die atmosphärische Deposition in das gesamte Moor wiedergeben und ob möglicherweise weniger Bohrkerne ausreichen, um die atmosphärische Deposition repräsentativ zu rekonstruieren. Weitere Ziele sind zum einen die Verknüpfung der zeitaufgelösten atmosphärischen Spurenmetalleinträge mit den Pb-¬ und Os-Isotopenverhältnissen und zum anderen die Methodenoptimierung, um das Archiv Moor für andere Source-Tracer als die bereits etablierten zugänglich zu machen. Weiter sollen Erkenntnisse über das Verhalten von Os beim Eintrag in Moore gewonnen werden, damit der gesamte Kreislauf der Platingruppenelemente (PGE) verstanden werden kann. Anhand der letzten 40 Jahre soll die Bedeutung der Katalysatoren von Verbrennungsmotoren im Vergleich zu anderen Os-Quellen geklärt werden. Das Gesamtprojekt wird aufgeteilt in zwei zeitlich aufeinander folgende Teilprojekte. Beginnen werden wir mit der Bearbeitung von zwei der fünf vorliegenden Bohrkerne, wobei in diesem ersten Projekt der Schwerpunkt auf der Machbarkeit und der Bedeutung der Os-Profile liegt.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Kanada
Beteiligte Person
Professor Dr. William Shotyk