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Die atmosphärische Deposition der vergangenen 150 Jahre in das Wildseemoor und ihre räumliche Variabilität - Materialidentifizierung anhand von Spurenelementen sowie Osmium- und Bleiisotopenverhältnissen.

Fachliche Zuordnung Mineralogie, Petrologie und Geochemie
Förderung Förderung von 2015 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 261995436
 
Erstellungsjahr 2020

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Im Rahmen des beantragten Projektes wurden rund 100 Proben aus 2 Torfprofilen des Wildseemoores im Nordschwarzwald hinsichtlich der Spurenelemente (SEE und PGE) sowie Pb- und Os Isotope untersucht. Jedes Profil wurde mit Hilfe von 210Pb und 14C hochauflösend datiert und damit konnten die erhobenen Analysendaten der beiden Torfprofile miteinander verglichen werden. Ausgewählte Elemente wie z.B. Cd, Sb, In, Pb und Os bestätigen deutliche den Zusammenhang zwischen Industrialisierung mit dem einhergehend erhöhten Energiebedarf, größerer Produktivität und letztendlich zunehmende Verschmutzung der Atmosphäre. So beginnen vor ca. 150 Jahren die effektiven Einträge von Spurenelementen z.T. fast sprunghaft anzusteigen, um sich dann kontinuierlich zu erhöhen. Mitte des letzten Jahrhunderts sorgen u.a. Rauchgasentschwefelung, die Einführung des 3-Wege Katalysators und die Absetzung des verbleiten Benzins für deutlich sichtbare Veränderungen. Die Kombination Pb- mit Os-Isotopen zeigt in dieser Zeit ihr Potential, die Absetzung von verbleitem Benzin hat eine geringere Emission von Blei zur Folge, damit mischt sich weniger unradiogenes Blei zu dem geogenen eingetragenen Blei und daraus resultieren fallende Pb-Gehalte im Torf und radiogener werdende Pb-Isotopenverhältnisse. Im Gegensatz dazu bedingt die Einführung der Pt- Katalysatoren einen deutlich erhöhten Eintrag von unradiogenem Osmium in die Atmosphäre, d.h. die zunächst geringer werdende Emission an Osmium u.a. bedingt durch die Rauchgasentschwefelung wird abgelöst durch den neuerlichen Os-Eintrag aus Katalysatoren. Dieser Vorgang ist sehr deutlich, weil sich der geogene Eintrag und Os aus den Katalysatoren sehr deutlich voneinander unterscheiden (wir gehen im Nordschwarzwald von einem 187Os/188Os von ca. 1 aus wohingegen Osmium aus den Katalysatoren ein 187Os/188Os von ca. 0,11 aufweist). Eine der Erkenntnisse dieses Projektes war leider auch, dass ein oder zwei gut untersuchte Torfprofile nicht ausreichend sind um in jedem Fall gesicherte Aussagen treffen zu können, weil nicht bekannt ist wie stark die Gehalte bestimmter Elemente innerhalb eines Moores variieren können. Diese Beobachtung wird gerade bei der Interpretation der Bleiisotope aber auch bei Osmium (im Zeitraum 1870 und 1920) deutlich, es gibt keine Grundlage auf der wir sagen können eine Variation oder Ekxursion der Elementgehalte ist signifikant oder nicht.

 
 

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