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Verarbeitung von fehlerhaften Handlungen und Feedback bei Patienten mit sozialer Angststörung

Fachliche Zuordnung Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Kognitive und systemische Humanneurowissenschaften
Förderung Förderung von 2014 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 262766138
 
Erstellungsjahr 2018

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das vorliegende Projekt untersuchte die neuronalen Grundlagen der Verhaltensüberwachung bei Patienten mit SAD und gesunden Kontrollpersonen erstmals in Abhängigkeit vom sozialen Kontext. Dazu wurden etablierte computerisierte Aufgaben sowie elektrophysiologische Messverfahren und entsprechende Messgrößen (EEG, EKPs) verwendet. Die vorliegenden Ergebnisse bestätigen und erweitern bisherige Befunde, die zeigen, dass sowohl Prozesse der Fehler- und Feedbackverarbeitung als auch der Konfliktverarbeitung durch den sozialen Kontext (z.B. soziale Beobachtung, angenommene soziale Interaktion, Aufgabenteilung) und interindividuelle Faktoren (z.B. das individuelle Ausmaß an sozialer Angst) beeinflusst werden. Bisherige Befunde einer generell erhöhten Fehlerverarbeitung bei SAD konnten nicht bestätigt werden. Allerdings ist bei SAD die neuronale Verarbeitung von externem (insbesondere positivem) Feedback im sozialen Kontext im Sinne einer reduzierten positiv-negativ Differenzierung verändert. Die bei SAD feststellbare veränderte Verarbeitung von leistungsbezogenem Feedback besitzt Verhaltensrelevanz. Sie ist dann besonders deutlich, wenn aus Feedback gelernt werden kann. Darüber hinaus ist das bei Gesunden zu beobachtende Muster des besseren Lernens aus negativem als aus positivem Feedback unter sozialer Beobachtung bei Patienten verändert. Während dieses Muster bei Patienten - im Einklang mit der SAD Psychopathologie - ohne soziale Beobachtung evident ist, bricht es unter Beobachtung zusammen, möglicherweise aufgrund eines erhöhten Arousals und stärkerem subjektiven Unwohlseins bei Patienten, wenn eine Beobachtung erfolgt.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • (2019) Modulation of feedback processing by social context in social anxiety disorder (SAD)-an event-related potentials (ERPs) study. Scientific reports 9 (1) 4795
    Voegler, Rolf; Peterburs, Jutta; Bellebaum, Christian; Straube, Thomas
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1038/s41598-019-41268-0)
  • (2017). It’s not me, it’s you - Differential neural processing of social and non-social nogo cues in joint action. Social Neuroscience
    Peterburs, J., Liepelt, R., Voegler, R., Ocklenburg, S., Straube, T.
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1080/17470919.2017.1403374)
  • (2016). The role of the human cerebellum in performance monitoring. Current Opinion in Neurobiology, 40, 38-44
    Peterburs, J., Desmond, J.E.
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1016/j.conb.2016.06.011)
  • (2017). Electrophysiological correlates of performance monitoring under social observation in patients with social anxiety disorder and healthy controls. Biological Psychology, 132, 71-80
    Voegler, R., Peterburs, J., Lemke, H., Ocklenburg, S., Liepelt, R., Straube, T.
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1016/j.biopsycho.2017.11.003)
  • (2017). Processing of fair and unfair offers in the ultimatum game under social observation. Nature Scientific Reports, 7, 44062
    Peterburs, J., Voegler, R., Liepelt, R., Schulze, A., Wilhelm, S., Ocklenburg, S., & Straube, T.
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1038/srep44062)
 
 

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