Detailseite
Projekt Druckansicht

Eine INUS 'Theorie kausalen konditionalen Schließens

Fachliche Zuordnung Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung Förderung von 2014 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 262770274
 
Eine INUS Theorie des kausalen konditionalen Schlussfolgerns wird vorgeschlagen. Sie baut auf Mackies (1980) Analyse von Ursachen als kausal vorgeordneten INUS Bedingungen (d.h., Insufficient but Non-redundant parts of Unnecessary but Sufficient conditions) auf und beschreibt das Schlussfolgern mit kausalen Konditionalen der Form "Wenn die Ursache A gegeben ist, tritt der Effekt B ein." Der INUS Theorie zufolge werden kausale Konditionale als die Behauptung interpretiert, dass A eine kausal vorgeordnete INUS Bedingung für B ist, was impliziert, dass "AX oder Y genau dann, wenn B", wobei komplementäre notwendige Bedingungen X und alternative Ursachen Y weitgehend implizit und unspezifiziert verbleiben, aber zunächst als wahr (X) beziehungsweise falsch oder von unbekanntem Wahrheitswert (Y) angenommen werden. Die INUS Theorie erklärt Befunde des klassischen (deduktiven) und des neuen (probabilistischen) Paradigmas konditionalen Schlussfolgerns in einem gemeinsamen theoretischen Rahmen. Vorhersagen der Theorie für das klassische Paradigma (1), das neue Paradigma (2-3) und deren Beziehungen (4) werden empirisch geprüft: 1) Die Theorie sagt eine reichhaltige Vielfalt unterschiedlicher Inferenzmuster für das klassische Suppressionsparadigma (Byrne, 1989) vorher. 2) Die Theorie sagt vorher, dass dokumentierte Abweichungen von den Normen der Wahrscheinlichkeit (z.B. die Vernachlässigung von alternativen Ursachen im sogenannten probabilistischen Modus ponens, Fernbach & Erb, 2013) eliminiert werden können, wenn die Interpretation der Urteiler berücksichtigt wird. 3) Die Theorie stellt die empirisch gut gestützte "Gleichung" (P(Wenn A, dann B) = P(B | A)) in Frage. 4) Die Theorie sagt neue, bislang nicht dokumentierte Dissoziationen zwischen dem klassischen und dem neuen Paradigma in Experimenten im Suppressionsparadigma vorher.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung