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Therapieerwartungen jugendlicher Psychotherapiepatienten mit depressiven Störungen

Antragstellerin Dr. Katharina Weitkamp
Fachliche Zuordnung Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Klinische Psychiatrie, Psychotherapie und Kinder- und Jugendspychiatrie
Public Health, Gesundheitsbezogene Versorgungsforschung, Sozial- und Arbeitsmedizin
Förderung Förderung von 2014 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 262809418
 
Psychotherapie für Kinder und Jugendliche mit psychischen Störungen ist wirksam. Bei der Betrachtung der positiven Effekte, die eine Psychotherapie für einen substanziellen Teil der Patienten erzielen kann, darf man jedoch nicht diejenigen Patienten außer acht lassen, die aus verschiedenen Gründen von einer Therapie nicht profitieren, seien es sogenannte Non-Responder oder Therapieabbrecher. Im Gegensatz zu der offensichtlichen Notwendigkeit, sich mit diesen Problemen der Hürden und Therapieabbrüche wissenschaftlich eingehender zu beschäftigen, steht die unzureichende Forschungslage auf diesem Gebiet insbesondere im Kinder- und Jugendbereich. Quantitative Forschung allein stößt hier an ihre Grenzen. So werden aktuell Forderungen laut, vermehrt qualitative und quantitative Verfahren miteinander zu verknüpfen. Vorbildfunktion für diese sogenannte Triangulation hat die aktuell laufende Improving Mood with Psychoanalytic and Cognitive Therapies (IMPACT) Studie, welche am Anna Freud Centre (AFC) in London u. a. unter Leitung von Prof. Peter Fonagy und Prof. Mary Target in Kooperation mit weiteren Hochschulen durchgeführt wird. Hier werden neben quantitativen Methoden auch qualitative sowie bildgebende und genanalytische Verfahren mit eingesetzt. Im Hinblick auf die oben beschriebenen "blinden Flecke" in der Psychotherapie ist der qualitative Studienarm, die IMPACT-My Experience (IMPACT-ME) Studie unter der Leitung von Dr. Nicholas Midgley, von besonderem Interesse. Hier werden die Erwartungen an die Therapie und die Erfahrungen mit der Behandlung aus Sicht der Jugendlichen eingehend betrachtet. Da Therapieabbrüche insbesondere in den ersten Stunden einer Therapie stattfinden, erscheint es von Bedeutung, diese Phase gründlicher zu betrachten. Dazu gehören die Erwartungen, welche ein Patient an seine bevorstehende Psychotherapie bezogen auf Therapieprozess und -erfolg hat. Erwartungen sind im Erwachsenenbereich zwar als allgemeiner Wirkfaktor belegt, für Jugendliche liegen bislang jedoch keine Befunde zu Therapieerwartungen vor. Ziel meines geplanten Forschungsaufenthalts am AFC in der IMPACT-Studie ist die Durchführung einer qualitativen Interviewstudie zu Therapieerwartungen depressiver Jugendlicher analog zur IMPACT-ME Studie. Die Interviews werden vorab in Deutschland geführt und im Rahmen des Aufenthalts am AFC ausgewertet. Die geplante Mitarbeit in der IMPACT-Studie erfolgt neben dem inhaltlichen Ziel der Betrachtung der Therapieerwartungen, mit der Absicht, mich in die qualitativen Forschungsmethoden tiefer einzuarbeiten sowie mir Wissen über die praktische Umsetzung der Verknüpfung von qualitativer und quantitativer Forschungsarme anzueignen, sodass ich die erlernten Methoden anschließend im Rahmen der eigenen Erforschung zu positiven und negativen Therapieverläufen im Kindes- und Jugendalter anwenden und damit einen wichtigen Beitrag zum besseren Verständnis und zur Optimierung der psychotherapeutischen Versorgung leisten kann.
DFG-Verfahren Forschungsstipendien
Internationaler Bezug Großbritannien
 
 

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