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Kognitive Therapie der Sozialen Angststörung in der psychotherapeutischen Praxis: die Bedeutung von Adhärenz, Kompetenz, Beziehungsgestaltung und allgemeinen Wirkfaktoren

Fachliche Zuordnung Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung Förderung von 2014 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 262833799
 
Ziel der Studie ist die Identifikation von Dimensionen des Therapeutenverhaltens, die zum Erfolg kognitiver Therapie für Soziale Angststörungen in der Praxis beitragen. In der Literatur werden zum einen Manualtreue (Adhärenz) und therapeutische Kompetenzen (flexible Anpassung des Manuals an den therapeutischen Kontext) als zentrale Therapeutenfaktoren genannt. Zum anderen wird angenommen, dass therapeutische Beziehungsgestaltung und allgemeine Wirkfaktoren für den Therapieerfolg von zentraler Bedeutung sind. Während es einige Anhaltspunkte aus kontrollierten Studien zu diesen Faktoren gibt, wurden bislang noch keine Studien zu Therapeutenfaktoren bei niedergelassenen Psychotherapeuten in der Behandlung sozialer Angststörungen durchgeführt. Die geplanten Analysen beziehen sich auf verfügbare Daten aus einer bereits im fortgeschrittenen Stadium befindlichen Studie zur Praxisbewährung der kognitiven Therapie für Soziale Angststörung. Im Rahmen dieser Studie wurden 49 Psychologische Psychotherapeuten randomisiert einem Training in manualbasierter kognitiver Therapie oder einer Kontrollbedingung (kein spezifisches Training) zugewiesen. Insgesamt 166 Patienten wurden quasi-randomisiert einer der beiden Therapeutengruppen zugewiesen und als Therapieoutcome die Prä-Post-Veränderungen in der Liebowitz Social Anxiety Scale (LSAS) erfasst. Insgesamt wurden 116 Behandlungen abgeschlossen, die Ergebnisse werden derzeit noch analysiert. Im Rahmen der hiermit beantragten Zusatz-Studie sollen auf der Grundlage von Audioaufnahmen der Behandlungssitzungen trainierte vs. nicht-trainierte Therapeuten bezüglich therapeutischer Kompetenzen, Adhärenz, allgemeinen Wirkfaktoren und Beziehungsgestaltung miteinander verglichen werden. Zusätzlich soll analysiert werden, welchen Beitrag diese Faktoren zur Vorhersage des Therapieerfolgs leisten. Die Einschätzung des Therapeutenverhaltens soll durch teilweise bereits in einzelnen der vorgesehenen Ratingverfahren trainierte Rater vorgenommen werden. Die Ergebnisse der Studie tragen dazu bei, Trainingsmethoden und Behandlungsmanuale weiterzuentwickeln, um so die Ausbildung von Therapeuten und die Behandlung von Patienten mit Sozialer Angststörung in der psychotherapeutischen Versorgung optimieren zu können.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Beteiligte Person Professor Dr. Jürgen Hoyer
 
 

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