Exploring the scope and limits of incremental learning in word production - Evidence from picture-word interference and blocked-cyclic naming experiments
Final Report Abstract
Im Mittelpunkt des Forschungsprojekts standen adaptive Modelle der Wortproduktion, die in der aktuellen theoretischen Diskussion eine zentrale Rolle spielen. Diese Modelle nehmen an, dass Wörter, die (aufgrund ihrer semantischen Ähnlichkeit zu einem Zielwort) mitaktiviert aber nicht zur Produktion ausgewählt werden, nachfolgend weniger zugänglich werden. Eine Studie von Kurtz et al. (2018) hatte jedoch nahegelegt, dass lexikalische Alternativen zu einem Zielwort (z.B. „Vogel“ für das Zielwort „Ente“) von solchen adaptiven Prozessen ausgeschlossen sind und damit eine Modifikation entsprechender Modelle erforderlich machen. Unsere Studien aus der zweiten Projektphase, in der wir mit verschiedenen, jeweils gut etablierten experimentellen Sprachproduktionsparadigmen (Bild-Wort-Interferenzparadigma, gelockt-zyklische Bildbenennung) und unterschiedlichen Typen von semantischen Konkurrenten (lexikalische Alternativen, die von unterschiedlichen taxonomischen Ebenen stammen, versus Namen von unterschiedlichen Exemplaren einer semantischen Kategorie, die von der gleichen taxonomischen Ebene stammen) gearbeitet haben, zeigen jedoch in konsistenter Weise, dass sich lexikalische Alternativen (von einer anderen taxonomischen Ebene) bezüglich ihrer abstrakt-lexikalischen Verarbeitung nicht von den Namen anderer Exemplare der betreffenden semantischen Kategorie (von der gleichen taxonomischen Ebene) unterscheiden. Lexikalische Alternativen sind in dieser Hinsicht nicht speziell und stellen somit auch die Annahme eines allgemeinen adaptiven Mechanismus, der an der Schnittstelle von einer semantischen Verarbeitungsebene zu dieser abstraktlexikalischen Verarbeitungsebene während der Wortproduktion wirkt, nicht in Frage. Zugleich konnten wir das Datenmuster der Studie von Kurtz et al. (2018) erneut replizieren. Diese Studie und ihre Replikation hatten Prozesse auf der phonologischen Verarbeitungsebene im Fokus. Kurtz et al. schlossen aus ihrem Befundmuster auf deutlich unterschiedliche Verarbeitungsprozesse für die beiden Typen von semantischen Konkurrenten. Was zunächst als paradoxes Datenmuster erscheint – Hinweise auf eine adaptive Verarbeitung lexikalischer Alternativen auf der abstrakt-lexikalischen Ebene aber keine Hinweise auf eine solche Verarbeitung auf der nachfolgenden phonologischen Ebene – löst sich auf, wenn die Annahme aufgegeben wird, dass der Aktivierungszustand von Repräsentationen auf der phonologischen Ebene valide den Aktivierungszustand der entsprechenden Repräsentationen auf der abstraktlexikalischen Ebene widerspiegelt. Wie die Verhältnisse auf beiden Verarbeitungsebenen aussehen, könnte in maßgeblicher Weise davon abhängen, in welcher Weise der Aktivierungsfluss zwischen ihnen reguliert ist. Um die Auswirkung adaptiver Prozesse an der Schnittstelle von semantischen und abstrakt-lexikalischen Repräsentationen auf der Ebene dieser abstrakt-lexikalischen Repräsentationen und der zugehörigen phonologischen Repräsentationen zuverlässig einschätzen zu können, bedarf es computationaler adaptiver Modelle, die eine phonologische Verarbeitungsebene und den Informationsfluss zu dieser Ebene berücksichtigen. Solche Modelle sind aktuell nicht verfügbar.
Publications
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Words we do not say—Context effects on the phonological activation of lexical alternatives in speech production. Journal of Experimental Psychology: Human Perception and Performance, 43(6), 1194-1206.
Jescheniak, Jörg D.; Kurtz, Franziska; Schriefers, Herbert; Günther, Josefine; Klaus, Jana & Mädebach, Andreas
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Incremental learning in word production: Tracing the fate of non-selected alternative picture names. Journal of Experimental Psychology: Human Perception and Performance, 44(10), 1586-1602.
Kurtz, Franziska; Schriefers, Herbert; Mädebach, Andreas & Jescheniak, Jörg D.
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Pragmatic constraints do not prevent the co-activation of alternative names: evidence from sequential naming tasks with one and two speakers. Language, Cognition and Neuroscience, 35(8), 1073-1088.
Mädebach, Andreas; Kurtz, Franziska; Schriefers, Herbert & Jescheniak, Jörg D.
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Adaptive Lexical Processing of Semantic Competitors Extends to Alternative Names: Evidence from Blocked-Cyclic Picture Naming.
Wöhner, Stefan; Mädebach, Andreas; Schriefers, Herbert & Jescheniak, Jörg D.
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Hearing “Birch” Hampers Saying “Duck”—An Event-Related Potential Study on Phonological Interference in Immediate and Delayed Word Production. Journal of Cognitive Neuroscience, 1-19.
Mädebach, Andreas; Widmann, Andreas; Posch, Melina; Schröger, Erich & Jescheniak, Jörg D.
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Adaptive Processing in Word Production: Evidence from Picture-Word-Interference Studies.
Jescheniak, Jörg D.; Wöhner, Stefan & Schriefers, Herbert
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Semantic Facilitation in Blocked Picture Categorization: Some Data and Considerations Regarding Task Selection.
Wöhner, Stefan; Luckow, Jana; Brandt, Miriam; Stahlmann, Jens; Werwach, Annika & Jescheniak, Jörg D.
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Repeated naming affects the accessibility of nonselected words: Evidence from picture–word interference experiments. Journal of Experimental Psychology: Learning, Memory, and Cognition, 50(4), 595-621.
Wöhner, Stefan; Mädebach, Andreas; Schriefers, Herbert & Jescheniak, Jörg D.
