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TeamDynamics: Interaktion und Kommunikation in verteilten Softwareteams

Fachliche Zuordnung Softwaretechnik und Programmiersprachen
Sozialpsychologie und Arbeits- und Organisationspsychologie
Förderung Förderung von 2015 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 263807701
 
Motivation und Kontext: Softwareprojekte werden von Teams durchgeführt. Dabei beeinflusst die Kommunikation im Team den Projekterfolg erheblic. Die Dynamik dieser sozio-technischen Systeme ist aufgrund ihrer Komplexität schwer zu durchschauen und vorherzusehen. In der ersten Phase (TeamFLOW) des Projekts wurden gut vergleichbare Studierendenprojekte (N=42) detailliert beobachtet. In enger interdisziplinärer Zusammenarbeit zwischen Software Engineers und Psychologinnen wurden die Teams in Längsschnittstudien mit Selbstberichten (Fragebögen), Verhaltensbeobachtung und Erfolgsbewertung untersucht. Es konnten eine Reihe von Zusammenhängen nachgewiesen werden So zeigte sich unter anderem, dass die FLOW-Distanz (als Ausdruck von Indirektion in der Kommunikation) und Medienwahl tatsächlich in einem nach-weisbaren Zusammenhang mit Erfolgsparametern steht, und dass sich einige längerfristige Muster schon früh erkennen lassen. Auf dieser Basis waren erste Prognosen für Projekte möglich, die in wesentlichen Parametern wie Teamgröße und Ablauf übereinstimmen. Neue Herausforderungen: In TeamFLOW lag der Fokus auf vergleichbaren Software-Projekten mit einfacher und übereinstimmender Kommunikationsstruktur, um Zusammenhänge zwischen Parametern wie Stimmung, Medien oder Distanz besser untersuchen zu können. In der Verlängerung TeamDynamics geht es nun darum, damit einhergehende Beschränkungen zu überwinden:- Verallgemeinerung auf andere Projektformen und Kommunikationsstrukturen: Die studentischen Projekte waren einander sehr ähnlich: Sie dauerten gleich lang, hatten die gleiche Anzahl an Teilnehmern mit ähnlichem Erfahrungshintergrund. In TeamDynamics sollen auch größere Teams, verteilte Projekten und agile vs. plan-getriebene Vorgehens-weisen untersucht werden. - Erstellung allgemeinerer Prognosemodelle, um ausgewählte Aspekte der Projektdynamik schon sehr früh prognostizieren zu können. Sie gehen über Studierendenprojekte, einfache Kommunikationsstrukturen und festgelegte Vorgehensmodelle hinaus.- Instrumentenentwicklung: Übergang von der Hypothesenprüfung mit Hilfe von komplexen Analyseprozessen zur Entwicklung vereinfachter Techniken, um die zuvor erkannten Zusammenhänge in Projekten für Entscheidungen operativ nutzbar zu machen.Forschungsvision: In TeamDynamics sollen die in TeamFLOW erkannten Zusammenhänge auf unterschiedlichere Softwareprojekte verallgemeinert und die Grundlage für eine operative Nutzung gelegt werden. Die Auswertung fand aufgrund ihrer Komplexität bisher erst nach Projektabschluss (retrospektiv) statt. Das reichte zum Erkenntnisgewinn aus, konnte aber nicht für eine Intervention während kritischer Projektphasen genutzt werden. In TeamDynamics soll nun untersucht werden, ob es möglich ist, in real-time (noch während eines laufenden Projekts) die erforderlichen Indikatoren zu erheben, aufzubereiten und in Prognosemodellen zu interpretieren, so dass noch rechtzeitig während der Projektlaufzeit auf Prognosen reagiert werden kann.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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