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Makrophagenproliferation als Motor der Plaqueprogression
Antragsteller
Professor Dr. Ingo Hilgendorf
Fachliche Zuordnung
Kardiologie, Angiologie
Förderung
Förderung von 2014 bis 2022
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 265188911
Makrophagen sind der häufigste Zelltyp in atherosklerotischen Plaques. Sie nehmen Lipoproteine auf und produzieren Entzündungsmediatoren und Metalloproteasen, welche Plaquewachstum stimulieren und Plaques destabilisieren können. Klinisch führt dies zu pektanginösen Beschwerden und ultimativ bei Plaqueruptur und Koronararterienverschluss zum Myokardinfarkt. Die pathogenetische Schlüsselrolle der Makrophagen wurde durch experimentelle Arbeiten belegt, in denen die Entstehung von atherosklerotischen Plaques durch Depletion oder Inhibierung der Rekrutierung von Monozyten, den Vorläuferzellen von Plaquemakrophagen, verringert wurde. Diese und andere Arbeiten begründeten die bis dato vorherrschende Lehrmeinung, dass Plaquewachstum und Makrophagenakkumulation auf einer kontinuierlichen Monozytenrekrutierung und -differenzierung beruhen. Arbeiten des Antragstellers aus seinem Forschungsaufenthalt in Boston stellen jedoch dieses Paradigma in Frage. Sie zeigen, dass mit fortschreitender atherosklerotischer Gefäßerkrankung die Makrophagenpopulation im Plaque zunehmend und unmittelbar von lokal proliferierenden Makrophagen und weniger von neu rekrutierten Monozyten unterhalten wird. Aus dieser neuen Erkenntnis ergeben sich viele spannende und bedeutende Fragen zur Plaqueprogression. Proliferieren alle Makrophagen im Plaque gleichermaßen? Tragen proliferierende Makrophagen in besonderem Maße zur Entzündungreaktion im Plaque bei? Welche Einflussfaktoren bestimmen die Proliferationsrate von Plaquemakrophagen und vermag eine direkte oder indirekte Inhibierung der Makrophagenproliferation das Plaquewachstum zu bremsen oder gar umzukehren? Welche Rolle spielt die Makrophagenproliferation in anderen kardiovaskulären Erkrankungen? Diese Fragen sollen im vorliegenden Forschungsvorhaben an Mausmodellen und menschlichen Präparaten untersucht werden. Die Aufarbeitung der Pathomechanismen der Makrophagenproliferation in kardiovaskulären Erkrankungen ist die Grundlage für die Entwicklung dringend benötigter neuer Therapieansätze für die Todesursache Nummer Eins in der Welt.
DFG-Verfahren
Emmy Noether-Nachwuchsgruppen