Paare und Partnerschaftskonzepte in der Musikkultur des 19. Jahrhunderts

• Antragstellerin: Professorin Dr. Melanie Unseld
• Fachliche Zuordnung: Musikwissenschaften
• Förderung: Förderung von 2015 bis 2018
• Projektkennung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 265443355

Das Forschungsprojekt setzt sich mit möglichem öffentlich-professionellen Handeln von Paaren in der (vorwiegend deutschsprachigen) Musikkultur des 19. Jahrhunderts und den mit ihnen einhergehenden Aushandlungen von Partnerschaftsmodellen im direkten Austausch mit musikkulturellen Phänomenen auseinander. Ausgangsthese ist, dass nicht nur eine spezifische Ausbildungssituation und ein geschlechtercodierter Zuschnitt der musikkulturellen Handlungsfelder notwendig war, um beiden Partnern eine öffentlich-professionelle Tätigkeit zu ermöglichen, sondern auch eine spezifische Aushandlung zwischen den Partnern selbst, die, in steter Konfrontation mit gesellschaftlichen Erwartungen, über gemeinsame und/oder konträre Handlungsspielräume verhandelten. Anzunehmen ist hierbei, dass Phänomene der Musikkultur, die im 19. Jahrhundert auffallend intensiv geschlechtsspezifisch codiert waren (darunter: Räume, Öffentlichkeit, Interpretation versus Komposition u. v. m.), auf die Handlungsfelder der Partner großen Einfluss nahmen. Dies wird an den konkreten Beispielen differenziert zu zeigen sein. Aus dem Feld möglicher Paare sollen dabei, um die Konturen dieser Strategien in ihrer Vielfalt zeigen zu können, Paare ausgewählt werden, deren Professionen ein weites Feld möglicher Musikberuf abdeckt und deren Paarkonstellationen die Breite der möglichen Ausdifferenzierungen - zwischen Ideal und dessen Gegenteil - verdeutlichen können. Als Quellengrundlage dient insbesondere unpubliziertes Archivmaterial, das unter der Fragestellung von Partnerschaft/Paarkonzeptionen ausgewertet und mit der öffentlichen Aushandlung der Paare (in Paarbiographien, gemeinsamen Auftritten, visuellen Dokumenten und/oder öffentlichen Stellungnahmen zur Frage künstlerischer Partnerschaft) vergleichend analysiert wird.

• DFG-Verfahren: Sachbeihilfen
• Internationaler Bezug: Österreich