Detailseite
Projekt Druckansicht

Die Keramik Selinunts in ihrem Kontext

Fachliche Zuordnung Klassische, Provinzialrömische, Christliche und Islamische Archäologie
Alte Geschichte
Förderung Förderung von 2014 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 265448047
 
Erstellungsjahr 2018

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das Projekt behandelt das große Aufkommen vor allem an keramischen Produkten, das bei den Grabungen Dieter Mertens der Wohnbebauung am Ostrand der Agora gefunden wurde. Die Materialien stammen fast ausschließlich aus den ersten beiden Jahrhunderten nach Gründung der Stadt in der zweiten Hälfte des 7. Jhs. v.Chr. Den größten Teil machen dabei Fragmente von Gefäßen aus, wobei zwischen Gebrauchs- und Feinkeramik zu unterscheiden ist. An keramischen Produkten kommen noch Terrakotten, Webgewichte, Arulen und Architekturmodelle hinzu. Einen ganz geringen Teil nehmen darüber hinaus Objekte aus Marmor und Kalkstein, Knochen und Glas ein. Die von verschiedenen MitarbeiterInnen bearbeitete Gefäßkeramik bietet unterschiedliche Aufschlüsse zur Kultur-, Handels- und Mentalitätsgeschichte der Stadt. Ganz wesentliche Erkenntnisse erbrachte etwa die Anwendung der RFA-Analyse, mit deren Hilfe Produkte aus Megara Hyblaea, der Mutterstadt Selinunts, von den lokalen Erzeugnissen aus Selinunt selbst abgesetzt werden können. Dabei zeigte sich, dass die Produktion hochwertiger Keramik schon in der ersten Generation nach Gründung der Stadt existierte. Die aus den Zentren Griechenlands importierte Feinkeramik belegt wechselnde Vorlieben für bestimmte Gefäße, die Transportamphoren, die verschiedenen Zentren des Mittelmeerraumes zugewiesen werden, hingegen die Importe von Wein, und anderen Gütern. Aus allen diesen Indizien lassen sich für den genannten Zeitraum für bestimmte Aspekte des Lebens am zentralen Platz der Polis wichtige und bisher unbekannte Erkenntnisse gewinnen, vor allem auch was die Genese einer eigenständigen Formensprache angeht.

 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung