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Wiehernde Hunde und klingelnde Autos - Untersuchung lexikalischer Verarbeitungsprozesse in der Sprachproduktion mittels eines neuartigen Bild-Geräusch-Interferenzparadigmas

Fachliche Zuordnung Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung Förderung von 2014 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 266098415
 
Erstellungsjahr 2020

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Ziel des Projektes war die Untersuchung semantisch-lexikalischer Selektionsprozesse bei der Sprachproduktion unter Verwendung natürlicher Geräusche als Stimuli. Hauptergebnis der beiden Projektphasen ist der Nachweis semantischer Interferenz sowohl in Bild-Geräusch-Interferenzaufgaben (Bildbenennung mit Geräuschdistraktoren) als auch in Geräusch-Bild-Interferenzaufgaben (Geräuschbenennung mit Bilddistraktoren) und Bild-Bild-Interferenzaufgaben (Bildbenennung mit Bilddistraktoren). Diese Befunde korrespondieren mit dem etablierten Befund semantischer Interferenz in Bild-Wort-Interferenzaufgaben (Bildbenennung mit Wortdistraktoren) und im semantischen Blocking (sequenzielle Bild- und/oder Geräuschbenennung ohne Distraktoren). Dies zeigt, dass semantische Interferenz nicht Indikator aufgaben- bzw. stimulusspezifischer Kontrollprozesse ist, sondern allgemeine semantisch-lexikalische Verarbeitungsmechanismen bei der Sprachproduktion reflektiert. Aus theoretischer Perspektive unterstützen die erzielten Befunde daher die Annahme, dass semantische Interferenzeffekte Indikator kompetitiver Selektionsprozesse bei der Sprachproduktion sind. Aus methodischer Perspektive ist festzuhalten, dass in den Geräuschbenennungs- und Geräuschkategorisierungsexperimenten erstmalig die Nützlichkeit von Geräuschen als Zielreize für chronometrische Untersuchungen von Sprachproduktionsprozessen demonstriert werden konnte. Dadurch ergeben sich neue Möglichkeiten zur Überprüfung und Weiterentwicklung von Modellvorstellungen zu Prozessen und Mechanismen der Sprachproduktion.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • (2020) Semantic interference is not modality specific: Evidence from sound naming with distractor pictures. Quarterly journal of experimental psychology (2006) 73 (12) 2290–2308
    Wöhner, Stefan; Jescheniak, Jörg D.; Mädebach, Andreas
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1177/1747021820943130)
  • (2017). Neighing, barking, and drumming horses - Object related sounds help and hinder picture naming. Journal of Experimental Psychology: Human Perception and Performance, 43, 1629-1646
    Mädebach, A., Wöhner, S., Kieseler, M.-L., & Jescheniak, J. D.
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1037/xhp0000415)
  • (2018). Localizing semantic interference from distractor sounds in picture naming: A dual-task study. Psychonomic Bulletin & Review, 25, 1909-1916
    Mädebach, A., Kieseler, M.-L., & Jescheniak, J. D.
    (Siehe online unter https://doi.org/10.3758/s13423-017-1386-5)
 
 

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