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Künstlerwissen und Künstlerlektüre im Rom des 19. Jahrhunderts. Die Bibliothek des deutschen Künstlervereins und ihr wissensgeschichtlicher Kontext

Fachliche Zuordnung Kunstgeschichte
Förderung Förderung von 2014 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 266381658
 
Das Forschungsprojekt widmet sich seit Mai 2015 der Erschließung und wissensgeschichtlichen Auswertung der seit September 2012 in der Casa di Goethe in Rom befindlichen Bibliothek des deutschen Künstlervereins, die um 1900 aus den Einzelbeständen dreier historischer Bibliotheken in Rom entstanden ist. Die heute noch ca. 4500 gebundene Ressourcen (von ursprünglich ca. 9850) zählende Bibliothek mitsamt ihrer umfangreichen archivalischen Dokumentation, die Zugangsbücher, Kataloge und Ausleihregister umfasst, soll für die Wissenschaft als erstrangige Quelle der deutsch-römischen Kunstgeschichte im 19. Jahrhundert erschlossen werden. Ziel des Projekts ist die Rekonstruktion aller in Rom im 19. Jahrhundert vorhandenen Künstlerbibliotheken in Form eines auf dem zentralen Bibliothekssystem des Gemeinsamen Bibliotheksverbunds (GBV) basierenden OPAC, der auch sämtliche Provenienzen und Nutzungen erfasst, sowie eine kunst-, bibliotheks- und wissensgeschichtliche Aufarbeitung dieser eigens zum Gebrauch für die in Rom arbeitenden deutschen Künstler zusammengestellten Bibliotheken in Form einer Monographie. Aufgrund der einzigartigen Überlieferungslage der Bibliotheken mitsamt der in Rom vorhandenen Quellen können im Verlauf des Projekts neue Standards für die Erforschung von Künstlerwissen und Künstlerbildung gesetzt werden. Beginnend mit der 1821 gegründeten Bibliothek der Deutschen auf dem Kapitol sind die drei Künstlerbibliotheken zentrale Monumente für das intellektuelle Leben der deutschen Kolonie in Rom. Die Erschließung dieser Bestände durch einen vielseitig durchsuchbaren und für zukünftige Nutzeranfragen offenstehenden Online-Katalog öffnet diese umfängliche Quelle für Fragen der Wissensgeschichte und der avancierten Künstlerforschung. Durch die Erschließung lassen sich erstmals in quantitativ belastbarer Weise Aufschlüsse über das Lektüreverhalten der deutschen Künstler in Rom, die Organisation des intellektuellen Lebens innerhalb der deutschen Künstlerrepublik sowie den philosophischen und theoretischen Ideentransfer darstellen. Aufgrund der günstigen Quellenlage ist die vollständige Rekonstruktion aller einst vorhandenen Bücherbestände heute möglich. Mit ihren oft rekonstruierbaren Provenienzen sind zudem wichtige Erkenntnisse über den individuellen Bücherbesitz von Künstlern und Mäzenen im Rom des 19. Jahrhunderts sowie deren Lektüreverhalten möglich. Die wissenschaftliche Monographie wird in Fallstudien derartige Forschungsprobleme untersuchen und die wichtigsten Dokumente als Quellen publizieren.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Italien
Kooperationspartnerinnen / Kooperationspartner Ulf Dingerdissen; Dr. Maria Gazzetti
 
 

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