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Künstlerwissen und Künstlerlektüre im Rom des 19. Jahrhunderts. Die Bibliothek des deutschen Künstlervereins und ihr wissensgeschichtlicher Kontext

Fachliche Zuordnung Kunstgeschichte
Förderung Förderung von 2014 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 266381658
 
Erstellungsjahr 2020

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Mit dem Forschungsprojekt wurden Grundlagen der deutschrömischen Kunstgeschichte des 19. Jahrhunderts und weit darüber hinaus erschlossen und erforscht. Der Ansatz war dabei ein zweifacher: datenmäßige Erschließung und wissensgeschichtliche Auswertung des Materials. In einem ersten Schritt wurden die römischen Künstlerbibliotheken von 1795 bis 1915 in ihren Beständen rekonstruiert und hinsichtlich ihrer komplexen Geschichte, die bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts hinein reicht, erforscht. Dabei ist es gelungen, die Bestände weitgehend lückenfrei – auch wenn die materiellen Bücher zu größerem Teil heute verloren sind – auf Grundlage eines erstmals ausgewerteten Quellenbestandes zu rekonstruieren und in ihrer historischen Genese von Erwerb, Zusammenführung, Teilung und Verlust darzustellen und für die wissenschaftliche Community abzubilden. Das Resultat dieser Bemühungen um die Erschließung ist der international sichtbare OPAC, der sämtliche Bestände der deutsch-römischen Künstlerbibliotheken (mit den Verlusten) erfasst und sichtbar macht. Bibliothekshistorisch wurde damit ein einzigartig geschlossener Buchbestand mit einer außergewöhnlich hohen Dichte von nachweisbaren Provenienzen und Spuren der Benutzung erschlossen, der seinen besonderen wissenshistorischen Wert darin besitzt, dass wir auch über die Buchausleihen (und damit über die Lektüre) durch Künstler/innen über einen langen Zeitraum hinweg nun gesicherte Aussagen treffen können. Damit wird es möglich, das intellektuelle Profil des bildenden Künstlers des 19. Jahrhunderts mit einer wissensgeschichtlichen Präzision zu schärfen und zu rekonstruieren. Schon im Laufe des Projekts rückten dabei herausragende Künstlerpersönlichkeiten wie Johann David Passavant, Friedrich Overbeck, Johann Martin von Wagner und Arnold Böcklin in wissensgeschichtlicher Perspektive in den Blick. Die in der Monographie niedergelegte Edition der wichtigsten Quellen und Verzeichnisse wird dieses Material erstmals vollständig und wissenschaftlich aufbereitet zur Verfügung stellen. Darüber hinaus wurde in Vorträgen, Aufsätzen und Abschlussarbeiten bereits mit den Beständen intensiv gearbeitet, um das zweite Ziel des Projektes anzugehen, nämlich den Lektüre-, Wissens – und Bildungshaushalt einzelner Künstler/innen und Künstlergruppen in ‚dichter Beschreibung‘ zu erfassen. Hierbei wurde sich wissenshistorischer, bildungsgeschichtlicher und konstellationsgeschichtlicher Methoden bedient, um die intellektuellen Zusammenhänge sichtbar zu machen.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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