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Heinz Wetzel und seine Schule Der Einfluss der Städtebaulehre der TH Stuttgart auf die Entwicklung des künstlerischen Städtebaus in Europa in den Jahren 1925-1945

Subject Area Urbanism, Spatial Planning, Transportation and Infrastructure Planning, Landscape Planning
Term from 2006 to 2010
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 26642059
 
Der Architekt Heinz Wetzel (1882-1945) lehrte von 1922-1945 Städtebau und Siedlungswesen an der Technischen Hochschule Stuttgart. Er war neben Paul Bonatz und Paul Schmitthenner einer der dominierenden Lehrer der so genannten Stuttgarter Schule. In seiner Lehre suchte er einen als gesamthaft verstandenen Städtebau zu vermitteln, der nach der Art gewachsener mittelalterlicher Städte Topographie und Historie eines Ortes in besonderem Maße berücksichtigt. In zahlreichen Exkursionen durch süddeutsche Kleinstädte analysierte er zusammen mit seinen Studenten diese als Kunstwerke, die in Übereinstimmung mit der Topographie regelhaft aus Elementen und Raumabschnitten zusammengesetzt erscheinen.Besonders gegen Ende seines Lebens übte Wetzel durch seine beratende Tätigkeit für das Reichsheimstättenamt einen starken Einfluss auf den Städtebau in Deutschland und den während des Krieges besetzten Gebieten aus. Er sagte über sich selbst, er habe zwischen 1935 und 1945 in sämtliche Siedlungsvorhaben in Württemberg und Baden, aber auch in viele mittel- und osteuropäische Großplanungen eingegriffen. Der enge fachliche und persönliche Kontakt, den Wetzel zur Mehrzahl seiner zahlreichen Schülern zeitlebens hielt, die in den 30er und 40er Jahren und nach dem Kriege im Wiederaufbau an verantwortlichen Stellen Stadtplanung betrieben, und die Ehrungen seiner Person und seines Werkes in späteren Jahren zeigen die weitreichende Verbreitung seiner Ideen und Methoden.Wetzel war ohne Zweifel einer der einflussreichsten deutschen Städtebaulehrer in der ersten Hälfte des 20ten Jahrhunderts. Wetzels stark optisch geprägte Lehre war im Zusammenspiel mit den während seiner Wirkungszeit aufkommenden Leitbegriffe wie ¿Raumplanung¿ und ¿Nachbarschaft¿ maßgeblich an der Durchsetzung eines Städtebaus beteiligt, der von dem historischen Bruch des Jahres 1945 kaum modifiziert, zahllose Siedlungs- und Städtebauprojekte bis in die 60er Jahre hinein determinierte und so das Bild Deutschlands und einiger Nachbarländer bis heute nachhaltig mitprägte. Umso mehr überrascht die geringe Berücksichtigung die sein und seiner Schüler Werk als auf einer kohärenten Lehre und Methodik aufbauenden Richtung im modernen Städtebau des 20.Jahrhunderts bisher in der einschlägigen Forschung gefunden hat. Diese Lücke möchte die beabsichtigte Untersuchung füllen.
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