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Kriterien und Betroffenenpräferenzen bei der Organallokation am Beispiel der Herz-, Leber- und Nierentransplantation: Eine empirische Untersuchung mit Hilfe der Conjoint-Analyse

Fachliche Zuordnung Epidemiologie und Medizinische Biometrie/Statistik
Förderung Förderung von 2007 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 15070313
 
Die Problematik der Ressourcenallokation in der Transplantationsmedizin wird offensichtlich, wenn man die Anzahl der Patienten, die auf ein Organ warten, mit den zur Verfügung stehenden Spenderorganen vergleicht. In dieser Dilemmasituation haben primär Mediziner ein internes Verteilungssystem entwickelt, das gesellschaftlich kritisch hinterfragt wird. Verschiedene Einflüsse, wie z.B. Weiterentwicklungen in der Immunsuppression, haben dazu geführt, dass die Allokationsregeln in den letzten Jahren immer wieder geändert wurden. Insbesondere die Rolle von Gerechtigkeitskriterien, die u.a. in der Berücksichtigung der Wartezeit als Allokationskriterium zur Geltung kommt, ist im Verhältnis zu medizinischen Effizienzkriterien weiterhin umstritten.In dem vorliegenden Projekt sollen daher die Präferenzen verschiedener Gruppen unserer Gesellschaft bezüglich der Organallokation untersucht werden. Als ¿Stakeholder werden Patienten, Angehörige, Pflegepersonal, Transplantationsmediziner und unbeteiligte Bürger ausgewählt. Die methodische Vorgehensweise entspricht der Conjoint-Analyse (CA), die in der Marktforschung bereits seit langem zur Ermittlung von Kundenpräferenzen verwendet wird. Die Erkenntnisse sollen zur Diskussion bzw. Evaluation des bestehenden Organallokationsalgorithmus verwendet werden. Damit werden sie direkten Einfluss auf den gesamtgesellschaftlichen und professionellen Diskussionsprozess zur Rangordnung von Argumenten bei medizinischen Verteilungsvorgängen haben. Außerdem werden die Ergebnisse im Teilprojekt A verwendet und gehen in die Vorbereitungen für das repräsentative Bevölkerungs-Survey ein.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
Beteiligte Person Professor Dr. Michael Freitag
 
 

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