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Siedlungs-, Wirtschafts- und Sozialarchäologie des frühen Neolithikums im Tal der Itz (Oberfranken)

Fachliche Zuordnung Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung Förderung von 2014 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 268795081
 
Die archäologische Kultur der Linearbandkeramik (LBK) zählt zu den am besten untersuchten Epochen der europäischen Vorgeschichte. Die unzureichende Korrelation naturwissenschaftlicher Datierungsergebnisse mit den anhand archäologischer Methoden gewonnenen Phasengliederungen stellt jedoch noch immer ein großes Desiderat in der Erforschung dieser ersten bäuerlichen Kultur Mitteleuropas dar. Letztere lassen zwar detaillierte Rekonstruktionen der Besiedlungsabläufe in relativer Abfolge zu, ihr absolutes zeitliches Verhältnis innerhalb des 6. Jahrtausends v. Chr. konnte bisher aber nur selten durch absolute Zeitbestimmungen mit der gewünschten Datierungsgenauigkeit abgesichert werden. Die Ausgrabung einer großen linearbandkeramischen Siedlung nahe dem oberfränkischen Dorf Stadel bietet aufgrund der exzellenten Befund- und Funderhaltung die Möglichkeit, diese Forschungslücke mit zeitgemäßen Methoden zu schließen. Weiterhin können anhand der exzellenten Quellenlage dieser größten zusammenhängenden Ausgrabungsfläche einer frühneolithischen Siedlung in Nordbayern wichtige Fragen zur Landschaftsentwicklung und Subsistenz der ersten Bauern in Oberfranken durch naturwissenschaftliche Untersuchungen diskutiert werden.In Zusammenschau mit unmittelbar benachbarten Fundstellen kann im Itz-Baunach-Hügelland eine geschlossene Siedlungskammer der zweiten Hälfte des 6. Jahrtausends v. Chr. umrissen werden, die es erstmals für die Region erlaubt, Ergebnisse auf unterschiedlichen räumlichen Maßstabsebenen zusammenzuführen. Dies soll mit drei Schwerpunkten auf chronologischer, wirtschaftsarchäologischer und sozialarchäologischer Ebene geschehen. Das Itz-Baunach-Hügelland wird damit zu einem Schlüsselgebiet für die Erforschung der LBK Süddeutschlands und darüber hinaus werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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