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Die Evolution des Sozialverhaltens bei Primaten. Ein mathematischer Ansatz auf Grundlage der "inclusive fitness" Theorie.
Antragsteller
Dr. Markus Port
Fachliche Zuordnung
Evolution, Anthropologie
Biologie des Verhaltens und der Sinne
Biologie des Verhaltens und der Sinne
Förderung
Förderung von 2014 bis 2018
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 269076960
Zur Erklärung der sozialen Evolution der Primaten (einschließlich des Menschen) sind Anthropologen in der Regel auf verbale Modelle angewiesen, welche aber zunehmend als veraltet, unpräzise und nicht hinreichend durch empirische Daten gestützt kritisiert werden. Basierend auf einem inclusive fitness Ansatz sollen diese Modelle durch eine mathematische Theorie der sozialen Evolution der Primaten ersetzt werden. Diese Theorie wird Unterschiede in den Sozialsystemen der Primaten mit messbarer Variation in deren Ökologie und life history in Verbindung setzen, und hat das Ziel klare, überprüfbare Vorhersagen zu generieren. Beginnend mit den Ursprüngen des Gruppenlebens werden dabei zunehmend komplexere Sozialsysteme betrachtet. Im Mittelpunkt wird die Frage stehen, wie Konkurrenz sowohl innerhalb der Gruppe als auch zwischen Gruppen die Evolution stabiler Sozialsysteme beeinflusst. Abschließend sollen die evolutionären Ursachen synchroner Fortpflanzungsaktivität weiblicher Primaten untersucht werden, sowie deren Konsequenzen für die Sozialsysteme menschlicher und nicht-menschlicher Primaten. Im Rahmen dieses Projektes sollen die entwickelten Modelle zudem anhand vergleichender Datensätze der Primaten empirisch überprüft werden. Das hier beantragte Projekt hat das große Potential, wegweisend die zukünftige Forschung zur sozialen Evolution menschlicher und nicht-menschlicher Primaten zu prägen, und strebt außerdem eine engere Integration dieser Forschung ins weitere Feld der Evolutionsbiologie an.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen