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Repräsentation und Herrschaftslegitimation von Valentinian und Valens in der zeitgenössischen Panegyrik

Fachliche Zuordnung Alte Geschichte
Förderung Förderung von 2015 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 269647092
 
Die Herrschaftslegitimierung der spätantiken Kaiser ist schon in vielerlei Weise untersucht worden. Allerdings wurde bislang nicht hinreichend beachtet, welchen besonderen Herausforderungen die Kaiser Valentinian (364-375) und Valens (364-378) sich stellen mussten. Gegenüber den meisten anderen Herrschern weisen sie in vierfacher Hinsicht Besonderheiten auf, die einerseits das Problem der Herrschaftslegitimation verschärften und andererseits einen Wandel in der Selbstdarstellung ankündigten: Sie bildeten eine neue Dynastie, daher stand ihre Herrschaft unter einem größeren Legitimationsdruck. Sie waren von niederer Herkunft und verfügten daher über keine paideia im damaligen Sinne. Sie herrschten als christliche Kaiser in einer religionspolitischen Übergangsphase. Diese wurde mit der konstantinischen Dynastie und der mit dem Wirken Julians verbundenen Zäsur eingeleitet. Sie nahmen 364 n. Chr. eine pragmatische Aufteilung des Reiches vor, was im Widerspruch zum traditionellen Gedanken der Unteilbarkeit des Reiches stand. Die Grundlage für die Bearbeitung bilden Panegyriken, von denen eine vergleichsweise große Zahl überliefert ist, die von zwei Rednern, Themistios im Osten und Symmachus im Westen, stammen. Damit ist es möglich, auch eventuelle Unterschiede zwischen den Kaisern oder den Publika herauszuarbeiten. Das Projekt kann somit das Innovationspotential der Valentinianischen Dynastie für die Herrschaftslegitimation römischer Kaiser in einer historisch besonderen Krisen- und Übergangszeit zeigen und zum anderen exemplarisch die Bedeutung der Panegyrik als Indikator und Faktor bei solchen Vorgängen rekonstruieren. Damit wird eine Forschungslücke in der Geschichte der Repräsentation spätantiker Kaiser geschlossen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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