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Der globale Innovationskreislauf: Wie können Unternehmen aus Industrieländern Innovationen aus Entwicklungsländern nutzen?

Fachliche Zuordnung Accounting und Finance
Förderung Förderung von 2015 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 269963903
 
Die Konsumentenmärkte in Entwicklungsländern sind durch Heterogenität geprägt. Die oberen, eher wohlhabenden Schichten werden oftmals vom Angebot internationaler Unternehmen aus Industrieländern bedient, während die unteren stark wachsenden Marktsegmente durch Angebotsdefizite gekennzeichnet sind. Multinationale Unternehmen (MNU) erkennen mehr und mehr die Notwendigkeit, am Wachstum der Entwicklungsländer teilzuhaben. In der Vergangenheit haben MNU Innovationen auf die Kunden in Industrieländern ausgerichtet und gemäß des traditionellen Innovationskreislaufes später auf Entwicklungsländer übertragen und angepasst. Inzwischen wird jedoch zunehmend klar, dass vor dem Hintergrund der spezifischen Gegebenheiten in Entwicklungsländern sowie der besonderen Anforderungen der Konsumenten in den unteren Segmenten (z.B. Einfachheit, Robustheit und niedrige Kosten) eine Innovationsstrategie der gezielten Neuentwicklung von Innovationen (Spezialisierung) zu favorisieren ist. Die Spezialisierung von Innovationen für untere Marktsegmente in Entwicklungsländern stellt für MNU Herausforderung und Chance zugleich dar: Innovationen, die kostengünstig, einfach und dennoch hochwertig sind, finden vermehrt auch Nachfrage in Industrieländern. Die Forschung bezeichnet Innovationen, welche zunächst für Entwicklungsländer entwickelt und später nach und nach auf Industrieländer transferiert werden, als Reverse Innovations. Solche spezialisierte Innovationen aus Entwicklungsmärkten können gemäß der Resource Advantage Theory (RAT) für das gesamte Unternehmen einen starken weltweiten Wettbewerbsvorteil generieren, wenn sie auf Führungsebene erfasst und effektiv auf das Unternehmensnetzwerk übertragen und von ihm genutzt werden. Dieses Forschungsprojekt hat zum Ziel, der RAT folgend Faktoren zu identifizieren, welche bei der Spezialisierung von Innovationen für Entwicklungsmärkte wichtig sind und die Erfassung und Übertragung von Innovationen auf Industrieländer positiv beeinflussen. Die Beantwortung der übergeordneten Forschungsfrage des Projektes, Wie können MNU aus Industrieländern Innovationen aus Entwicklungsländern nutzen?, soll durch die schrittweise Beantwortung der Forschungsfragen, Wie können MNU aus Industrieländern erfolgreich Innovationen in Entwicklungsländern entwickeln und vermarkten? (Spezialisierung) und, Wie können MNU Innovationen aus Entwicklungsländern auf Industrieländer übertragen um sie dort zu nutzen?, (Erfassung und Übertragung) erfolgen. Aufgrund des bisherigen Mangels an Studien, welche einen theoretischen Bezugsrahmen für die Forschungsfelder Innovation in Entwicklungsmärkten und Reverse Innovation bieten, sieht das vorliegende Forschungsprogramm vor, zunächst auf Basis qualitativer Datenerhebungen und unter Anwendung der literaturgeleiteten Straussschen Grounded Theory Methodik umfassende theoretische und konzeptionelle Erkenntnisse zu generieren und diese im Fortlauf des Projektes anhand quantitativer Erhebungen zu testen und validieren.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Mitverantwortlich(e) Professorin Dr. Monika Schuhmacher
 
 

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