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Die Frage nach der Gerechtigkeit Gottes in der Keilschriftliteratur: Die Interdependenz von göttlichem Willen und menschlicher Ethik als Basis monotheistischer Tendenzen in der Babylonischen Weisheitsliteratur
Antragsteller
Takayoshi Oshima, Ph.D.
Fachliche Zuordnung
Ägyptische und Vorderasiatische Altertumswissenschaften
Religionswissenschaft und Judaistik
Religionswissenschaft und Judaistik
Förderung
Förderung von 2015 bis 2019
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 270534635
Die Hauptthemen des Forschungsprojekts sind der göttliche Wille als Basis menschlicher Ethik und die mögliche Entwicklung monotheistischer Tendenzen in der Keilschriftliteratur. In dieser Forschungsarbeit werden die folgenden zwei Punkte besonders untersucht: I: Der göttliche Wille als Basis des Moralprinzips der antiken Babylonier. Die Rolle des göttlichen Urteils in der mesopotamischen Religion und daraus resultierende Probleme der Weltanschauung (z.B. das Missverhältnis zwischen Lehren und Realität) fanden ihren Ausdruck im sogenannten Motiv der 'Krise der Weisheit'. Die sumerisch-babylonischen Weisheitstexte mit diesem Motiv werden in Folge dessen daraufhin untersucht. II: Als die altmesopotamischen Denker versuchten, das göttliche Moralprinzip zu verstehen, haben sie wahrscheinlich das Wort dingir/ilu nicht nur im konkreten Sinn (ein Gott) sondern auch im abstrakten Sinn (d.h. Gottheit, Göttlichkeit oder eher wie im Englischen deity) wahrgenommen. Diese Bedeutung des abstrakten Sinnes von 'Gottheit, Göttlichkeit' könnte die babylonische Religion in erheblichem Maße beeinflusst und in die Richtung eines Monotheismus geführt haben. Deswegen ist es mein Ziel, die Möglichkeit und Entwicklung monotheistischer Tendenzen in der babylonischen Literatur zu untersuchen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen