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Untersuchungen zum Mechanismus der hypothermie-induzierten Thrombozytenaktivierung und Entwicklung neuer pharmakologischer Strategien zur Vermeidung von thrombembolischen Komplikationen während herzchirurgischer Operationen unter Hypothermie

Fachliche Zuordnung Herz- und Gefäßchirurgie
Förderung Förderung von 2006 bis 2009
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 27091590
 
Die Erniedrigung der Körpertemperatur (Hypothermie) wird bei herzchirurgischen Operationen zur Vermeidung von Sauerstoffmangel des Patienten eingesetzt und ist ein Hauptprinzip der Organprotektion. Jedoch erleiden nicht wenige Patienten bei Operationen unter Hypothermie Störungen der Blutgerinnung, insbesondere Blutungsereignisse und Thrombembolien, die nicht alleine und unmittelbar mit dem Einsatz der Herz-Lungen-Maschine erklärbar sind. Voruntersuchungen zeigen, dass Thrombozyten durch Hypothermie über einen bisher unklaren Mechanismus aktiviert werden. Hypothermie-induzierte Thrombozytenaktivierung und daraus folgende Thrombozytenaggregation kann somit als wesentlicher Mechanismus hypothermie-assoziierter Störungen der Blutgerinnung vermutet werden. Im beantragten Projekt soll der Pathomechanismus hypothermie-induzierter Gerinnungskomplikationen und therapeutische Strategien zu ihrer Vermeidung erforscht werden. Hierzu sind mehrere Versuchsreihen zur Funktion von Thrombozyten sowie ihrer Interaktion mit Leukozyten und Endothelzellen bei Hypothermie geplant. Diese Zellfunktionen sollen in-vitro mittels Durchflusszytometrie, Flusskammersystemen inklusive intrazellulärer Ca-Fluoreszenzmessung und in einem Gefäßmodell sowie tierexperimentell mittels Intravitalmikroskopie evaluiert werden. Aus den Untersuchungen zum Pathomechanismus sollen neue Therapiekonzepte entwickelt werden. Insbesondere soll der Effekt so genannter ¿anti-freeze¿ Glykoproteine, der Blockade des thrombozytären GPIIb/IIIa Rezeptors mit dem unspezifischen Inhibitor Tirofiban und einem aktivationsspezifischen ¿single-chain¿ Antikörper sowie die selektive Inhibition der thrombozytären Phosphoinositol 3 Kinase auf hypothermie-induzierte Thrombozytenaktivierung untersucht werden.
DFG-Verfahren Forschungsstipendien
Internationaler Bezug Australien
 
 

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