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Multinationale Unternehmen aus China in Deutschland: Institutionelle Nähe, lokale Vernetzung und Wissensaustausch

Fachliche Zuordnung Humangeographie
Förderung Förderung von 2015 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 271648712
 
Die Zunahme von Investitionen multinationaler Unternehmen aus Entwicklungs- und Schwellenländern in Industrieländern (emerging multinationals, kurz: E-MNUs) wurde von der United Nations Conference on Trade and Development (UNCTAD) im Jahr 2006 als bedeutender Trend der weltwirtschaftlichen Entwicklung bezeichnet. In der Literatur gibt es Hinweise, dass sich E-MNUs von MNUs mit Hauptsitz in Industrieländern bezüglich ihrer Investitionsmotive, Internationalisierungsstrategien und Standortwahl unterscheiden. Es konnte festgestellt werden, dass E-MNUs in Industrieländern häufig mit dem Ziel investieren, Zugang zu strategischen Ressourcen wie Technologie, Marken und Zuliefernetzwerken zu erhalten. Die aktuelle Relevanz des Themas für die Wirtschaftsgeographie ergibt sich aus der dynamischen Entwicklung von Investitionen durch E-MNUs in Industrieländern, ihrer abweichenden Ressourcenausstattung und daraus resultierenden Strategien. Das beantrage Forschungsprojekt setzt es sich zum Ziel, die Aktivitäten von E-MNUs aus China, dem für Deutschland bedeutendsten Herkunftsland, im Hinblick auf ihren Umgang mit institutioneller Distanz, öffentlicher Wahrnehmung, sowie lokaler Vernetzung und Wissenstransfer zu untersuchen. Die Charakteristika des Herkunftslands China erlauben einerseits eine Anbindung an die relevante konzeptionelle Literatur, z. B. zu Institutional Distance und Cognitive Distance, sowie eine methodische Zuspitzung auf institutionelle Faktoren und die Organisation des Zugangs zu lokal vorhandenem Wissen. Da Informationen zum Umfang des Engagements von chinesischen MNUs in Deutschland nur lückenhaft vorliegen, werden diese mit Hilfe verschiedener Datenbanken und Experteninterviews zunächst gesammelt und aufbereitet. Die eigentlichen empirischen Untersuchungen erfolgen mit Hilfe qualitativer Interviews (Multiple Informant Method) mit Tochterfirmen, verbundenen Unternehmen (Zulieferer, Konkurrenten, Wettbewerber) und Branchenexperten.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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