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Bestattungen im naturnahen Raum.Kirchliche Reaktion und theologische Verarbeitung
Antragstellerin
Professorin Dr. Ulrike Wagner-Rau
Fachliche Zuordnung
Evangelische Theologie
Förderung
Förderung von 2015 bis 2018
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 271761960
Im Zuge der Veränderung der Bestattungskultur in den letzten Jahrzehnten haben sich die Orte der Bestattung aus dem umfriedeten Areal des Friedhofes heraus bewegt. Besonders bekannt und mit großen Steigerungsraten versehen ist die Bestattung im Wurzelgeflecht eines Baumes, wie sie in dafür ausgewiesenen Waldstücken durch die FriedWald GmbH und die RuheForst GmbH (mittlerweile aber auch von zahlreichen kommunalen und privaten Anbietern) angeboten wird. Die Entscheidung für eine Friedwald-Bestattung ist nicht nur pragmatisch motiviert, sondern verbindet sich mit individuellen, durch historisch-kulturelle Perspektiven auf die Natur bestimmten Todesdeutungen. Das Projekt soll durch eine qualitativ-empirische Studie die Einstellung von evangelischen Pfarrerinnen und Pfarrern zu dieser Bestattungsform erheben und diese praktisch-theologisch reflektieren. Dies wird vor allem mittels Interviews mit den Professionellen geschehen, die im Blick auf ihre prägenden Sinnstrukturen rekonstruktiv analysiert werden. Die semantische Analyse von Predigten bei Friedwaldbestattungen, die von den interviewten Personen gehalten wurden, und ihr Vergleich mit den Interviewanalysen sollen zudem die Umsetzung dieser Einstellungen in die theologische öffentliche Rede erhellen. Ziel ist es, herauszuarbeiten, wie in der pastoralen Praxis der evangelischen Kirchen diese Form der Bestattung theologisch verarbeitet wird. Damit bearbeitet das Projekt in einem signifikanten Feld der Kasualpraxis die Herausforderung praktisch-theologischen Denkens und kirchlichen Handelns durch den religionskulturellen Wandel der Spätmoderne.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Kooperationspartnerinnen / Kooperationspartner
Professor Dr. Christian Albrecht; Professor Dr. Kristian Fechtner; Professor Dr. Christian Grethlein; Professor Dr. Jan Hermelink; Professor Dr. Benedikt Kranemann; Professorin Dr. Ursula Roth; Professorin Dr. Birgit Weyel