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Molekulare Mechanismen des Cholesterinembolie Syndroms

Fachliche Zuordnung Nephrologie
Förderung Förderung von 2015 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 273724388
 
Das Cholesterinembolie-Syndrom (CES) ist eine Komplikation der fortgeschrittenen Atherosklerose, bei der es zu einer Freisetzung von Cholesterinkristallen aus Atheromplaques v.a. aus der Aorta ins Blut kommt, die dann zur Embolisation und Infarktbildung führen. Hirn (Schlaganfall), Augen (Erblindung), Darm (Peritonitis), Nieren (akutes Nierenversagen) und v.a. die unteren Extremitäten (blue toe syndrome) sind häufig betroffen. Obwohl das CES nicht selten letal verläuft, ist über die zelluläre und molekulare Pathogenese in Ermangelung eines Tiermodells kaum etwas bekannt. Wir haben daher in Vorarbeiten ein zuverlässiges Tiermodel eines CES der Nieren in der Maus etabliert, welches auch Untersuchungen in gängigen Gen-defizienten oder transgenen Mauslinien zulässt. Als wesentliche Endpunkte fungieren die Infarktgröße und die am wachen und frei-beweglichen Tier gemessene glomeruläre Filtrationsrate als klinisch-relevanter Parameter der Nierenfunktion, definierend für ein akutes Nierenversagen. Basieren auf vielversprechenden Vorarbeiten sollen im Rahmen des hier beantragten Projekts die zelluläre und molekulare Pathogenese des CES erstmals systematisch untersucht werden. Folgende Aspekte sollen untersucht werden:1. Die Entwicklung von Niereninfarkten und akutes Nierenversagen in Abhängigkeit von Menge und Größe der Cholesterinkristalle, der zeitliche Ablauf, die Rolle von Geschlecht, Tageszeit, Diabetes und erhöhter Harnsäurespiegel im Blut.2. Die Pathogenese der vaskulären Kristallthrombosen und Möglichkeiten der Revaskularisation.3. Die molekularen Mechanismen der embolischen Niereninfarkte und Möglichkeiten zur therapeutischen Nephroprotektion trotz embolischer Gefäßverschlüsse.Dieses Projekt wird Daten hervorbringen, die erstmals Einblicke in die zelluläre und molekulare Pathogenese dieser potentiell tödlichen aber bisher weitestgehend unerforschten Erkrankung gestatten und die Erprobung von innovativen Therapieoptionen an einem neuen Tiermodell ermöglichen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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