Zielpräsentationen als Determinante der Doppelaufgabenperformanz
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Wenn Menschen zwei Handlungen gleichzeitig ausführen, gelingt dies im Regelfall weniger gut, als wenn in derselben Zeit nur eine Tätigkeit zu erledigen ist. Traditionelle Modelle der Doppelaufgabenbearbeitung nehmen zwar übereinstimmend an, dass es bei der Auswahl adäquater Handlungen einen Verarbeitungsengpass geben muss, der für diese Einbußen verantwortlich ist, aber diese Modelle lassen relativ unklar, was genau die Limitierung der Handlungsauswahl ausmacht. Wir haben in unseren Untersuchungen zeigen können, dass es vor allem die mit den Handlungen angestrebten sensorischen Effekte (Ziele) sind, die darüber entscheiden, wie gut oder schlecht zwei gleichzeitige Handlungen miteinander vereinbar sind. Wenn wir handeln, stellen wir uns diese Handlungsziele vor der eigentlichen Handlungsausführung vor. Die eigentliche Limitierung bei der Ausführung von Mehrfachtätigkeiten besteht – so glauben wir gezeigt zu haben – darin, wie gut wir uns die Ziele dieser Handlungen gleichzeitig vorstellen können. Wir halten dies für ein wichtiges Ergebnis, denn wir können mit ein und derselben Körperbewegung je nach Situation ganz unterschiedliche Effekte erzeugen. Folglich können dieselben Körperbewegungen mehr oder weniger gut miteinander kombinierbar sein, je nachdem welche Effekte wir mit diesen Bewegungen anstreben. Diese Erkenntnis ist zunächst für die Theorienbildung wichtig. Sie hat aber auch praktische Implikationen, etwa für Situationen in denen Menschen Werkzeuge benutzen, die die Bewegungen des Körpers invertieren. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn die Bewegung eines Hebels in genau entgegengesetzter Richtung verläuft wie die Bewegungen der Hand, die den Hebel betätigt. Unter solchen Bedingungen sind plötzlich Handlungen, die vorher relativ gut kombinierbar waren, nun plötzlich schwer kombinierbar und umgekehrt.
Projektbezogene Publikationen (Auswahl)
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(2009). Goal congruency without stimulus congruency in bimanual coordination. Psychological Research, 73, 34-42
Kunde, W., Krauss, H., & Weigelt, M.
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(2009). Visual and tactile action effects determine bimanual coordination performance. Human Movement Science, 28, 437-449
Janczyk, M., Skirde, S., Weigelt, M., & Kunde, W.
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(2012). Effective rotations: Action effects determine the interplay of mental and manual rotations. Journal of Experimental Psychology: General, 141, 489-501
Janczyk, M., Pfister, R., Crognale, M.A., & Kunde, W.
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(2012). On the persistence of tool-based compatibility effects. Journal of Psychology, 220, 16-22
Janczyk, M., Pfister, R., & Kunde, W.
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(2012). The locus of tool-transformation costs. Journal of Experimental Psychology: Human Perception and Performance, 38, 703-714
Kunde, W., Pfister, R., & Janczyk, M.
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(2014). Good vibrations? Vibrotactile self-stimulation reveals anticipation of body-related action effects in motor control. Experimental Brain Research, 232, 847-854
Pfister, R., Janczyk, M., Gressmann, M., Fournier, L.R., & Kunde, W.
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(2014). Who is talking in backward crosstalk? Disentangling response- from goal-conflict in dual-task performance. Cognition, 132, 30-43
Janczyk, M., Pfister, R., Hommel, B., & Kunde, W.