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Charakterisierung der monozytären und mikroglialen Transkriptom-Signatur bei der Parkinson-Erkrankung

Fachliche Zuordnung Klinische Neurologie; Neurochirurgie und Neuroradiologie
Molekulare und zelluläre Neurologie und Neuropathologie
Förderung Förderung von 2015 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 274210460
 
Erstellungsjahr 2018

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das idiopathische Parkinson-Syndrom ist neuropathologisch durch einen Untergang von dopaminergen Neuronen sowie durch das Auftreten von Alpha-Synuklein Aggregaten charakterisiert. Des Weiteren finden sich vermehrt Hinweise auf eine veränderte Immunantwort im Gehirn vor allem im Sinne einer Aktivierung von Mikroglia. Mikroglia spielen eine zentrale Rolle bei der Homöostase des zentralen Nervensystems und zeigen eine Dysregulation bei zahlreichen chronisch-neurodegenerativen Erkrankungen. Monozyten exprimieren eine Reihe an Genen, die mit Parkinson-Risiko-Allelen verbunden sind, jedoch inwieweit Monozyten zur Entwicklung und Progression neurodegenerativer Erkrankungen beitragen ist bislang unklar. Ziel dieses Forschungsvorhabens war somit die Charakterisierung der Genexpressierungssignatur von Mikroglia und Monozyten im Gesunden und im Rahmen der Parkinson-Erkrankung. Wir definierten das Transkriptom und das epigenetische Profil von humanen Mikroglia aus Kontrollindividuen und identifizierten ein umgebungsabhängiges Transkriptionsnetzwerk. Des Weiteren charakterisierten wir ein krankheitsspezifisches Genexpressionsprofil peripherer Monozyten im frühen Verlauf des idiopathischen Parkinson-Syndroms. Unsere Studie tragen somit wesentlich zur Kenntnis der Genexpressionssignaturen von Monozyten beim idiopathischen Parkinson-Syndrom bei. Wir konnten zeigen, dass nur bestimmte Spezies von Alpha-Synuklein die proinflammatorische Aktivität und Phagozytose von Mikroglia beeinflussen. Hauptsächlich fibrillierest Alpha-Synuclein führte zu einer vermehrten Aufnahme sowie Produktion und Sekretion von proinflammatorischen Zytokinen durch Mikroglia. In einem transgenen Mausmodell der Parkinson-Erkrankung fand sich eine erhöhte Anfälligkeit der Mikroglia-Aktivierung für einen Umweltreiz. Unsere Studien tragen wesentlich zur Kenntnis der Genexpressionssignaturen von Mikroglia und Monozyten im Gesunden und chronisch neurodegenerativer Erkrankungen bei und ermutigen zu weiteren Untersuchungen der Mikroglia- und Monozytenfunktion beim idiopathischen Parkinsonsyndrom.

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