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GRK 2185:  Situierte Kognition

Fachliche Zuordnung Philosophie
Förderung Förderung seit 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 274877981
 
Das Graduiertenkolleg soll bilokal an den Universitäten Bochum und Osnabrück weitergeführt werden und methodisch die Philosophie des Geistes mit ausgewählten Teilen der Kognitionswissenschaften verknüpfen. Hauptziel des Kollegs ist es, die Defizite bisheriger Konzepte von Geist und Kognition herauszuarbeiten und diese so zu beheben, dass wir das philosophische Verständnis von Geist und Kognition deutlich weiterentwickeln. Zusätzlich sollen in der zweiten Phase Anwendungsfälle mit neuen Perspektiven einbezogen werden, nämlich Studien zur Ontogenese, Phylogenese sowie zu besonderen psychischen Zuständen. Da das Kolleg einen klaren Schwerpunkt in der philosophischen Theoriebildung aufweist, stehen die Anwendungen stets in einer engen Beziehung zur Theoriebildung. Bei den zentralen Grundbegriffen argumentieren wir dafür, dass die 4E-Unterscheidung durch eine 3EUnterscheidung abgelöst werden sollte, wobei „Embodiment“, „Enactment“ und „Environmental Scaffolding“ (letzerer anstelle von „Embeddedness“ und „Extendedness“) die zentralen Begriffe sind. Zudem ist mittlerweile klar, dass das klassische Verständnis von mentalen Repräsentationen (gemäß Fodor) unhaltbar ist. Es bildet sich ein gewisser Konsens im Kolleg heraus, dass wir mentale Repräsentationen für adäquate Beschreibungen von manchen kognitiven Prozessen benötigen, aber deren Inhalte prinzipiell als flexibel, kontext- und erklärungsabhängig zu konzipieren sind. Darüber hinaus ist es das Ziel, eine Theorie des Geistes zu entwerfen, die rigide neuronale Module ablehnt, vielfältige Interaktionen zwischen Gehirn und Körper berücksichtigt sowie die physische und soziale Verankerung integriert. Dazu sind Bausteine bereits entwickelt, die in der zweiten Phase ausgebaut und idealer weise zu einer Theorie der Kognition zusammengeführt werden sollen. Nur eine gemeinsame Anstrengung und das Zusammenspiel empirischer und philosophischer Forschung ermöglicht es uns, dieses Ziel zu erreichen. Das Qualifizierungskonzept legt besonderen Wert auf die Betreuung durch flexible und persönlich zugeschnittene Betreuung („Starting Agreements“, „Individual Supervision Meetings“), Ausnutzen von Synergien zwischen beiden Standorten und dem engen wissenschaftlichen Austausch innerhalb des Kollegs (bilocal „Research Seminar“), der internationalen Einbettung der Projektarbeit („Graduate Workshop“, „Fellow Workshop“, „Optional Stay Abroad“) und eine frühe Hinführung zum wissenschaftlichen Publizieren. Dieses Konzept wird im Kern beibehalten, weil es sich gut bewährt hat. Dabei legen wir weiterhin Wert auf ein kooperatives Arbeitsklima sowie insbesondere die Förderung von Frauen.
DFG-Verfahren Graduiertenkollegs
Antragstellende Institution Ruhr-Universität Bochum
Mitantragstellende Institution Universität Osnabrück
 
 

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